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Der pragmatische Status ikonischer Bedeutung in sprechsprachlicher Kommunikation: Gesten, Ideophone, Prosodische Modulierungen (PSIMS)

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 367155512
 
Die lexikalischen Elemente der menschlichen Lautsprachen sind zum großen Teil konventionalisiert und damit tendentiell nicht-ikonisch. Aber es gibt doch Bereiche der Ikonizität in der menschlichen Kommunikation. Wir werden drei Arten der Ikonizität untersuchen: sprachbegleitende manuelle Gesten, Ideophone wie z.B. ruckzuck, und prosodische Modulationen wie laaangweilig. Die zentrale Forschungsfrage ist der pragmatische Status solcher ikonischen Modulierungen: Tragen sie bei zu dem, was explizit gesagt wird, und unter welchen Umständen werden sie explizit Gesagtes? Falls sie nicht zum explizit Gesagten gehören, sondern zu dem, was Frege Färbung genannt hat: Handelt es sich um konventionelle Implikaturen oder um eine Art von Präsupposition? Bestehende theoretische Vorschläge für ikonische Gesten, dass es sich um Supplemente wie bei appositiven Relativsätzen, oder dass es sich um Cosuppositionen handelt, werden experimentell getestet werden, und zwar für Gesten und für die anderen beiden Typen ikonischer Bedeutung. Wir werden die genaue Alinierung von ikonischen manuellen Gesten und den mündlichen Ausdrücken untersuchen, welche sie affizieren, die Verbindung von Gesten mit Ideophonen und prosodischen Modulierungen und die Art und Weise, wie ikonische Bedeutungskomponenten zu der Gesamtbedeutung beitragen, ob sie etwa unter semantischen Operatoren projizieren, oder ob und wie sie in der Kommunikation direkt angegangen werden können. Wir untersuchen die multimodalen Aspekte der Kommunikation mithilfe bestehender Korpora, durch Produktionsexperimente mit synchronisierten akustischen, Video- und Bewegungsmessungdaten und durch audiovisuelle Perzeptionsexperimente und behaviorale Messungen der kognitiven Verarbeitung (Reaktionszeiten). Ziel ist, ein besseres Verständnis von den oft vernachlässigten ikonischen Aspekte der menschlichen Kommunikation zu erhalten, und auch von dem Zusammenspiel verschiedener Arten von Bedeutung.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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