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Fluency in ENL, ESL und EFL: Eine kontrastive Korpusanalyse des Englischen als Erst-, Zweit- und Fremdsprache

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Sandra Götz; Dr. Christoph Wolk
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 367785882
 
In dem hier beantragten Projekt soll die Flüssigkeit (fluency) von Sprechern des Englischen als Muttersprache (ENL), von Sprechern des Englischen in postkolonialen Zweitsprachenvarietäten des Englischen (sog. New Englishes; ESL) und von Lernern des Englischen als Fremdsprache (EFL) erstmalig umfassend erfasst und kontrastiv auf mehreren Ebenen analysiert werden. Als Datengrundlage dienen die gesprochenen Komponenten ausgewählter Subkorpora des International Corpus of English (ICE; Nelson 1996) und der Louvain International Database of Spoken English Interlanguage (LINDSEI; Gilquin et al. 2010). Zur systematischen Erfassung der fluency in verschiedenen Typen des Englischen sollen diese Korpora mit neuesten sprachtechnologischen Methoden nach den Variablen, die potentiell einen Einfluss auf die Flüssigkeit eines Sprechers haben können (sog. fluencemes; Götz 2013: 8-9), durchsucht werden und in einem integrierten, Fluenzem-basierten Ansatz exhaustiv auf 3 Ebenen kontrastiv analysiert werden: (1) Beschreibung der fluency durch Messung ihrer temporalen Korrelate (z.B. Anzahl und Position ungefüllter Pausen) sowie Verwendung flüssigkeitsfördernder Strategien (z.B. die Verwendung von Diskursmarkern oder routinierten Mehrworteinheiten), (2) Verwendung und Aneinanderreihungen verschiedener/mehrerer Fluenzeme zur Überbrückung von Planungsphasen (fluenceme chunking) und Positionierung von Planungsstrategien innerhalb der Aussage (fluenceme positioning) und (3) extralinguistische Variablen, die Qualität und verwendete flüssigkeitsfördernde Strategien vorhersagen können (fluenceme preferencing).Alle untersuchten Variablen werden dabei mit Hilfe eines Algorithmus pro Sprecher automatisch aus den untersuchten Korpora ausgelesen und nach einer manuellen, qualitativen Nachbearbeitung und funktionalen Analyse miteinander korreliert, um zu überprüfen, ob sich Flüssigkeit in verschiedenen Varietäten des Englischen generell aus unterschiedlichen Variablen bzw. in unterschiedlichem Maße aus den gleichen Variablen ergibt, ob/inwiefern sich in verschiedenen Typen des Englischen Sprechplanungsphasen verschiedener Qualität an unterschiedlichen Positionen einer Aussage dokumentieren lassen und ob/inwiefern sich der Grad der Flüssigkeit eines Sprechers und/oder die Verwendung gewisser flüssigkeitsfördernder Strategien auf Grund von extralinguistischen Parametern (z.B. Alter, Geschlecht) vorhersagen lassen kann. Die Analyse dieser Daten ermöglicht eine erste und umfassende Bestandsaufnahme und empirisch fundierte Analyse der fluency von Sprechern von muttersprachlichen, zweitsprachlichen, und fremdsprachlichen Typen des Englischen im Vergleich zueinander. Diese Ergebnisse werden über die varietätenlinguistische Forschung hinaus wichtige Erkenntnisse für die Zweit-sprachenerwerbsforschung und die angewandte Korpuslinguistik bieten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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