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Koordination sozialer und medizinischer Dienste für ältere Menschen im internationalen Vergleich: wie Organisationen auf Vermarktlichung reagieren

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 370386280
 
Ältere Menschen benötigen häufig sowohl medizinische Dienste als auch Langzeitpflege. Oftmals werden diese Dienste aber nur unzureichend zwischen Gesundheits- und Pflegesystemen koordiniert, mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Kosten und Qualität. Für europäische Wohlfahrtsstaaten ergibt sich daraus aufgrund der Alterung der Bevölkerung eine zentrale Herausforderung. In beiden Systemen eingeführte Reformen der Vermarktlichung von Diensten haben diese Koordinationsprobleme in den letzten Jahren massiv verstärkt. Obwohl in allen Ländern verschiedene Lösungen für diese Koordinationsprobleme bekannt sind, ist noch immer unklar, wie und warum sich die europäischen Wohlfahrtsstaaten darin unterscheiden. Das Projekt zielt deshalb auf die systematisch vergleichende Analyse der durch Vermarktlichung verstärkten Koordinationsprobleme an den Schnittstellen zwischen Gesundheits- und Pflegesystemen und auf die durch die dort tätigen Organisationen implementierten Mechanismen zur Lösung dieser Probleme. Wir gehen dabei von einem Zusammenwirken von im internationalen Vergleich variierenden institutionellen Gegebenheiten, Prozessen der Vermarktlichung und organisatorischen Strukturen aus. Durch den systematischen Vergleich sollen typische Koordinationsprobleme und -mechanismen identifiziert und erklärt werden. Zu diesem Zweck analysiert das Projekt 1) die institutionellen Unterschiede zwischen den verschiedenen nationalen Gesundheits- und Pflegesystemen; 2) die Auswirkungen der seit den 2000er Jahren eingeführten Reformen der Vermarktlichung auf die Schnittstellen zwischen Gesundheits- und Pflegesystemen; und 3) die Rolle von Organisationen bei der Bereitstellung unterschiedlicher Lösungsansätze für die Koordinationsprobleme. Wir untersuchen fünf institutionell unterschiedlich verfasste europäische Wohlfahrtsstaaten: Schweden, Deutschland, Polen, die Niederlande und die Schweiz. Dabei stützen wir uns vor allem auf selbst durchgeführte semi-strukturierte Interviews mit Organisation in den fünf Ländern und nutzen außerdem existierende qualitative und quantitative Datenquellen als Sekundärmaterial.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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