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Besteht eine Korrelation zwischen morphologischer und mitochondrialer Diversitat bei koreanischen Süßwasserschnecken (Caenogastropoda, Cerithioidea, Pleuroceridae)?

Antragsteller Dr. Frank Köhler
Fachliche Zuordnung Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 37415372
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ostasiatische Semisulcospiridae sind eine arten- und formenreiche Gruppe von Süßwasserschnecken mit Bedeutung als Zwischenwirt für humanpathogene Trematoden. Allein in Korea wurden bisher 19 formale Arttaxa überwiegend aufgrund von Schalenmerkmalen beschrieben, deren Gültigkeit als reale, biologische Arten jedoch bisher weitgehend unbeachtet geblieben ist. Die vorliegende Arbeit versucht aus einer kritischen Synthese von morphologischen und molekularen Daten eine Antwort auf die Frage zu finden, wieviele Arten von Semilsulcospira in Südkorea vorkommen und anhand welcher Merkmale sie voneinander abgegrenzt werden können. Die Analyse mitochondrialer Sequenzen zeigt dass die koreanischen Semisulcospiridae in Bezug auf ihre japanischen Verwandten polyphyletisch sind und die Gruppe in neun Haplotypen-Cluster zerfällt. Diese mitochondrialen Linien korrespondieren weitgehend mit den Grenzen der Einzugsgebiete größerer Flüsse. Außerdem lassen sich jeweils die Mehrheit der Individuen eines Clusters bestimmten morphologischen Schalentypen zuordnen, die sich in Hinsichat auf ihre Form und Skulptur unterscheiden lassen. In nahezu allen Haplotypen-Cluster finden sich auch vereinzelte Individuen, die aus anderen Gebieten stammen und/oder abweichenden Schalenformen aufweisen. Diese Abweichungen werden als Hinweis darauf interpretiert, dass es Hybridzonen an den natürlichen Verbreitungsgrenzen von Arten gibt bzw. dass Arten in Bereiche jenseits ihres natürlichen Verbreitungsgebietes transportiert wurden, in denen sie mit den regional-indigenen Vertretern hybridisieren. Um diese Hypothese zu überprüfen bietet sich in Zukunft die Durchführung von AFLP-Fingerprinting an.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • 2009. A morphological and molecular analysis of "Melania" jacqueti Dautzenberg & Fischer, 1906: from anonymous orphan to critical basal offshoot of the Semisulcospiridae (Gastropoda: Cerithioidea). Zoologica Scripta 39
    Strong, E. & Köhler, F.
 
 

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