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Entdeckendes Experimentieren. Wirksamkeit einer Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung im Format der Schulwerkstatt

Antragsteller Professor Dr. Armin Baur, seit 12/2017
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 375137339
 
In dieser Studie wird die Effektivität zweier Fortbildungsformate zum entdeckenden Experimentieren miteinander verglichen. Das Experimentieren hat als prozessbezogene, erkenntnisorientierte Methode der Naturwissenschaften einen festen Platz im Unterricht der Sekundarstufe I. Aktuell diagnostizierte Lernerfähigkeiten in diesem Kompetenzbereich liegen allerdings teils deutlich unter den durch die naturwissenschaftlichen Bildungsstandards formulierten Erwartungen. Aus der PISA-Erhebung 2006 ist bekannt, dass ein stärker öffnendes, am Erkenntnisweg orientiertes Experimentieren höher mit der Lernerleistung korreliert als eng geführtes Experimentieren, das den deutschen Naturwissenschaftsunterricht nichtsdestoweniger noch immer dominiert. Daher ist eine entsprechende Weiterentwicklung des naturwissenschaftlichen Unterrichts vonnöten, die durch gezielte Lehrer/innenbildungsformate in der dritten Phase angestoßen wird. Konventionelle, eintägige Veranstaltungen haben bisher kaum zu messbaren Veränderungen der Unterrichtspraxis und damit kaum zu einer Steigerung der Lernerfähigkeiten geführt. Aktuelle Theorien der Lehrerinnen/bildungsforschung stellen fest, dass sich die Einrichtung und Begleitung professioneller Lerngemeinschaften hierbei besonders anbietet. Gleichermaßen ist bekannt, dass Formate, die in der Erarbeitung zur Kokonstruktion zwischen den teilnehmenden Lehrkräften auffordern, gute Eignung zeigen. In der vorliegenden Untersuchung werden daher zwei Formate professioneller Lerngemeinschaften miteinander verglichen bezüglich ihrer Wirksamkeit auf Entwicklung von Professionswissen, Wertüberzeugungen und Unterrichtshandeln der Lehrenden sowie auf die Entwicklung der Kognition von Lernenden - jeweils hinsichtlich des entdeckenden Experimentierens in der Sekundarstufe I. Erkenntnisse der Studie leisten einen Beitrag zum Diskurs über effektive Lehrerinnen- und Lehrerbildung, der für den naturwissenschaftlichen Unterricht noch kaum mit quantitativen Leistungs- und Einstellungsdaten untermauert wurde.Beide Formate sind auf Laufzeiten von je 1,5 Schuljahren ausgelegt (acht Schulen in zwei Zyklen) und finden mit Fachkollegien an einzelnen Schulen statt (schulinterne Lehrerfortbildung - SchiLF); das zweite Format der Schulwerkstatt nutzt darüber hinaus Arbeitsformen, die zur Kokonstruktion zwischen teilnehmenden Lehrkräften anregen. Durch begleitende Erhebung (pre, while, post) entsprechender Leistungs- und Einstellungsdaten der Lehrkräfte und Lernenden (teils durch Hospitation und Videografie) wird eine umfassende Datenlage zu den wesentlichen Zielbereichen von Lehrer/innenbildung geschaffen, die es erlaubt die Wechselwirkungen zwischen den Bereichen zu untersuchen. Es wird erwartet, dass beide Formate sich positiv auf das Lehren und Lernen von Experimentieren im Naturwissenschaftsunterricht auswirken. Gleichzeitig wird ein Vorteil des Formats der Schulwerkstatt erwartet, der sich aus der Einbindung kokonstruktiver Arbeitsformen ableitet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Markus Emden, bis 11/2017
 
 

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