Synagonismus in den Bildenden Künsten
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das DFG-Netzwerk „Synagonismus in den Bildenden Künsten“ ermöglichte von 2017 bis 2020 vierzehn internationalen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern einen ortsübergreifenden regelmäßigen Austausch. Dabei hat sich das Förderformat des Netzwerkes in vielerlei Hinsicht als höchst fruchtbares Gefäß für eine Auseinandersetzung gerade mit dem Thema des „Synagonismus“ erwiesen. Als operativer Begriff erwies sich „Synagonismus“ (als Gegenteil zu „Antagonismus“) nicht nur für das spannungsvolle Zusammenwirken der künstlerischen Artefakte und Architekturen in der Frühen Neuzeit als förderlich, sondern auch für all jene Phänomene, die allgemein von spannungsgeladenen Auf- und Übernahmen der Künste mit andersartigen und fremden Impulsen und den hieraus resultierenden Transgressionen zeugen. Der Terminus wurde als Alternative zum herkömmlichen Konzept des „Paragone“ erprobt und er erwies sich als besonders geeignet, die übergreifenden und produktiven Auseinandersetzung zu benennen, die in den exemplarisch erforschten Interferenzen zwischen Natur und Kultur, Körper und Bild, Theorie und Praxis zutage traten. Die Mehrstimmigkeit innerhalb des Netzwerkes wie auch der Austausch mit externen Forschenden, die als Gäste verwandte Forschungspositionen zur Diskussion stellten, halfen, im Verlaufe der drei Jahre den Begriff zu schärfen und zu konturieren. Erste Ansätze der Fragestellung wurden bereits von der internationalen Forschung aufgegriffen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
-
Controversial Continuities. Giacinto Gimma and the Art of Marble Intarsia, in: Radical Marble, hrsg. von J. Nicholas Napoli und William Tronzo, Aldershot 2018, S. 43–71
Joris van Gastel
-
Rahmenbilder. Konfigurationen der Verehrung im frühneuzeitlichen Italien, Berlin 2018
Isabella Augart
-
Synagonismus, in: 23 Manifeste zu Bildakt und Verkörperung, hrsg. von Marion Lauschke und Pablo Schneider, Berlin/Boston 2018, S. 149-157
Yannis Hadjinicolaou
-
Annunziation und Petrifikation in der Malerei des Quattrocento, in: Isabella Augart, Maurice Saß und Iris Wenderholm (Hg.): Steinformen. Materialität - Qualität – Imitation, Berlin/Boston 2019, S. 303–322
Markus Rath
-
Ghiberti teorico. Natura, arte e coscienza storica del Quattrocento, Milan 2019
Fabian Jonietz, Wolf-Dietrich Löhr und Alessandro Nova (Hrsg.)
-
Thinking Bodies – Shaping Hands. Handeling in Art and Theory of the Late Rembrandtists, Leiden/Boston 2019
Yannis Hadjinicolaou
-
»Der ›vlaemsche Apelles‹. Jan van Eycks früher Ruhm und die niederländische ›Renaissance‹«, Petersberg 2019
Sandra Hindriks
-
A Porous Baroque. Nature and Art at Palazzo Donn’Anna and Beyond, in: Nature and the Arts in Early Modern Naples, hrsg. von Joris van Gastel und Frank Fehrenbach, Berlin 2020, S. 193–208
Joris van Gastel
-
Skulpturale Altäre im römischen Seicento. Die Vergegenwärtigung des Sakralen, Petersberg 2020
Helen Boeßenecker
-
Substanzaktivität. Farbe als prima materia im Andachtsbild der Frühen Neuzeit, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 83, 2020, S. 334–59
Markus Rath
-
Der Künstler als Handwerker. Ausbildung, Marktstrategien und Sozialtopographie zunftgebundener Maler in Spätmittelalter und Früher Neuzeit am Beispiel Augsburgs, Petersberg 2021
Danica Brenner