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Eine sozialpsychologische Perspektive auf Bestrafung, Belohnung und Reputation in sozialen Dilemmasituationen
Antragsteller
Professor Dr. Johannes Keller, seit 6/2018
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 375260312
Soziale Dilemmasituationen sind dadurch gekennzeichnet, dass Personen von unkooperativem Verhalten profitieren, während gleichzeitig Gemeinschaftsinteressen geschädigt werden. Drei prominente Faktoren zur Verhinderung unkooperativen Verhaltens und zur Förderung von Kooperation werden in diesem Antrag betrachtet: Bestrafung, Belohnung und Reputation. Bisherige Forschung hat überzeugend gezeigt, dass die Bestrafung unkooperativer Akteure, die Belohnung kooperativer Akteure und das Bestreben von Akteuren, prosozial von anderen wahrgenommen zu werden (Reputation) kooperatives Verhalten substantiell erhöhen können. Obwohl es eine große Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten zu Bestrafung, Belohnung und Reputation gibt, wurde die Analyse von grundlegenden kognitiven Prozessen, welche die prosozialen Effekte der Faktoren erklären, vernachlässigt. In diesem Sinne ist es bisher unklar, ob Bestrafung, Belohnung und Reputation tief im Menschen verankert ist sodass diese Verhaltenstendenzen intuitiv ausgeführt werden, oder ob sie das Resultat eines reflektierten Denkprozesses darstellen. Diese bisher ungeklärten Fragen stellen die zentralen Forschungsfragen dieses Antrags dar. Es ist wichtig, Antworten auf diese Fragen zu finden, da sie zu einem besseren Verständnis beitragen, wie Kooperation in sozialen Dilemmasituationen entsteht. Unterstützt Intuition oder Reflektion Faktoren, welche Kooperation determinieren - oder umgekehrt? Ein zentrales Argument dieses Antrags ist, dass sowohl Intuition als auch Reflektion eine zentrale Rolle in der Entstehung von Kooperation spielen. Dieser Antrag erweitert damit aktuelle Ansätze, die von einem Primat der Intuition bei der Entstehung von Kooperation ausgehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Stefan Pfattheicher, bis 6/2018