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Grundlagen Interaktiver Demokratie
Antragsteller
Professor Dr. Markus Brill
Fachliche Zuordnung
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Theoretische Informatik
Theoretische Informatik
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 378456269
Dieses Projekt beschäftigt sich mit axiomatischen und algorithmischen Grundlagen von Interaktiver Demokratie. Der Begriff Interaktive Demokratie (kurz: ID) umfasst eine Vielzahl von Entwicklungen, deren gemeinsames Ziel es ist, demokratische Entscheidungsprozesse durch den Einsatz moderner Informationstechnologie fairer und interaktiver zu gestalten.Essentieller Bestandteil vieler Entwicklungen im Bereich ID sind Onlineplattformen, die eine strukturierte kollektive Entscheidungsfindung ermöglichen. Diese Plattformen bieten deutlich mehr Flexibilität und Interaktionsmöglichkeiten als herkömmliche demokratische Prozesse. Die erfolgreiche Gestaltung von ID-Plattformen erfordert die Berücksichtigung von Erkenntnissen aus verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen. Besonders relevant sind Einsichten aus der Social Choice-Theorie, die sich mit Präferenzen und deren Bündelung (z.B. durch Wahlverfahren) beschäftigt. Allerdings wird dieser innerhalb der Wirtschaftswissenschaften etablierte Forschungsbereich derzeit weitgehend ignoriert, wenn ID-Systeme entworfen und diskutiert werden.Ziel dieses Projekts ist es, diese Lücke zu schließen. Es soll mit mathematisch fundierten Methoden untersucht werden, inwiefern Erkenntnisse und Einsichten aus der Social Choice-Theorie dazu beitragen können, das Design von bestehenden ID-Plattformen zu verbessern und neuartige Plattformen zu entwickeln. Sowohl axiomatische als auch algorithmische Techniken spielen bei diesem Unterfangen eine wichtige Rolle. Besonders relevant ist das junge Forschungsgebiet Computational Social Choice, das sich an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftswissenschaften und Informatik etabliert hat.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen