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Untersuchung der Vektorkapazität von Aedes aegypti und Aedes albopictus für das Dengue-Virus in Benin: Einfluss von Insektizidresistenz und Larvenkonkurrenz
Antragsteller
Dr. Renke Lühken, seit 8/2025
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 380283251
Arboviren, insbesondere das Dengue-Virus (DENV), stellen eine wachsende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit in Westafrika dar. In den Jahren 2023 und 2024 wurde ein länderübergreifender Dengue-Ausbruch in mehreren afrikanischen Ländern mit über 100.000 bestätigten Fällen und 817 Todesfällen gemeldet. Verschiedene DENV-Serotypen zirkulieren in Westafrika, jedoch ist wenig über die lokalen Übertragungsdynamiken bekannt. Die invasive Art Aedes albopictus breitet sich ebenfalls in städtischen und ländlichen Gebieten aus, doch die Auswirkungen auf einheimische Aedes-Arten und die Krankheitsdynamik, insbesondere in Bezug auf Arboviren wie DENV, sind weitgehend unbekannt. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Vektorkapazität von Aedes aegypti und Aedes albopictus für das DENV in Benin zu untersuchen. Der Schwerpunkt liegt auf den Einflüssen von Insektizidresistenz, Larvenkonkurrenz und Vektorkompetenz auf die Übertragungsdynamik. Aufbauend auf früheren Forschungen wollen wir Wissenslücken durch eine Kombination von Laborversuchen, Feldstudien und prädiktiven Modellen schließen. Wir untersuchen, wie sich die Larvenkonkurrenz auf Entwicklungsraten, Überlebensfähigkeit und Körpergröße der adulten Mücken in Labor- und Feldbedingungen auswirkt. Diese Experimente liefern Erkenntnisse darüber, wie Konkurrenz und Umweltfaktoren die life-history-Merkmale der Mücken beeinflussen und somit ihre Fähigkeit, DENV zu übertragen. Im nächsten Schritt bewerten wir die Vektorkompetenz beider Arten für lokale DENV-Stämme, die aus Patientenproben in Benin isoliert wurden. Infektionsexperimente messen die Infektionsraten, Viruslast und die extrinsische Inkubationszeit der Mücken und liefern wichtige Daten zur Beziehung zwischen den DENV-Stämmen und den Mückenarten. Darüber hinaus untersuchen wir die Insektizidresistenz in Feldpopulationen mithilfe molekularer Techniken, einschließlich der Analyse von kdr-Mutationen. Resistente und nicht-resistente Mückenkolonien werden etabliert, um zu analysieren, wie sich die Resistenz auf das Überleben und die Übertragung von DENV auswirkt. Wir untersuchen die kombinierten Effekte von Larvenkonkurrenz und Insektizidresistenz, um zu verstehen, wie diese Faktoren zusammen die Vektorkapazität beeinflussen. Diese Ergebnisse werden in ein prädiktives Modell integriert, das Schlüsselfaktoren wie Mückendichte, Stechrate, Überlebenswahrscheinlichkeit und Vektorkompetenz einbezieht. So können wir besser abschätzen, wie Konkurrenz, Resistenz und Umweltveränderungen die Krankheitsübertragung beeinflussen. Parallel dazu stärkt das Projekt durch Kapazitätsaufbau junge afrikanische Wissenschaftler*innen, insbesondere Frauen. Forschungsaufenthalte in Deutschland fördern nachhaltige Forschungskapazitäten und langfristige Partnerschaften zwischen afrikanischen und europäischen Institutionen. Dieser integrierte Ansatz wird neue Erkenntnisse zur DENV-Übertragung in Westafrika liefern und zur Verbesserung von Gesundheitsstrategien beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Benin
ausländischer Mitantragsteller
Dr. Anges Yadouléton
Ehemalige Antragstellerin
Dr. Hanna Jöst, bis 8/2025
