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Einfluss humaner Filarieninfektionen auf das metabolische und immunologische Profil

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 380545624
 
Gesundheitssysteme Afrikanischer Staaten werden durch bestehende Infektionserkrankungen und der Zunahme nicht übertragbarer Erkrankungen wie Typ 2 Diabetes (T2D) konfrontiert. Während kulturelle und soziale Veränderungen zu diesem Anstieg von T2D in Afrika beitragen, könnte auch die Eliminierung von Helmintheninfektionen beteiligt sein. Parasitäre Helminthen modulieren das Immunsystem ihrer Wirte, wodurch auch nicht-parasiten-spezifische Immunantworten supprimiert und so z.B. Autoimmunerkrankungen verhindert werden können. Humane und experimentelle Tierstudien deuten darauf hin, dass Helminthen durch die Reduzierung Adipositas-induzierter Entzündungsreaktionen vor T2D schützen könnten, welche ein wichtiger ätiologischer Faktor für T2D darstellen. Studien aus unserem Labor an adipösen Mäusen zeigen, dass die Immunmodulation durch Filarien die Glukosetoleranz verbessert ohne dabei das Körpergewicht zu beeinflussen. Das primäre Ziel dieser Studie ist es den Einfluss von Infektionen mit den Filarien Mansonella perstans oder Onchocerca volvulus auf das metabolische und immunologische Profil adipöser Patienten zu untersuchen und mit adipösen endemischen aber nicht-infizierten Probanden und normalgewichtigen Probanden der drei Gruppen zu vergleichen. Unsere Analyse umfasst vorwiegend Parameter für die Insulinresistenz und den Lipidmetabolismus. Veränderungen dieser Parameter sollen in einer multivariaten Analyse mit Adipositas, Filarieninfektionsstatus und dem immunologischen Profil korreliert werden. Wir vermuten, dass Filarien-infizierte, adipöse Personen eine verbesserte Insulinsensitivität und eine verringerte systemische Entzündungsreaktion im Vergleich zu nicht-infizierten adipösen Probanden aufweisen. Eine Interventionsstudie soll im zweiten Teil dieses Projektes den direkten Beweis liefern, dass nach Behandlung der Filarieninfektion sich das metabolische und immunologische Profil ändert und sich die Insulinsensitivität verschlechtert.Die Studie erfolgt in der südwestlichen Provinz von Kamerun, einem endemischem Gebiet für M. perstans und O. volvulus Infektionen, in Zusammenarbeit der Projektleiter Prof. Wanji (Universität Buea, Kamerun) und Dr. Hübner (Universitätsklinikum Bonn, Deutschland). Prof. Hoerauf (Universitätsklinikum Bonn) wird als Mitantragsteller fungieren. Das Projekt wird von Dr. Hübners Expertise in der Untersuchung der Immunmodulationen durch Filarien in experimentellen Tiermodellen für Typ 1 & 2 Diabetes und der langjährigen Erfahrungen von Prof. Hoerauf und Prof. Wanji bei der Durchführung klinischer Filarienstudien und der Analyse assoziierter Immunantworten profitieren. Im Rahmen dieses Projektes werden wir helfen das Labor eines jungen Wissenschaftlers aus Kamerun zu etablieren und zwei kamerunische Doktoranden und zwei Masterstudenten ausbilden. Des Weiteren werden jährlich Projektbezogene Workshops durch den Deutschen Partner in Kamerun angeboten und kamerunische Doktoranden ermöglicht an Praktika in Bonn teilzunehmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Kamerun
Mitverantwortlich Professor Dr. Achim Hoerauf
ausländischer Mitantragsteller Professor Dr. Samuel Wanji
 
 

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