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MENSO - Moderatoren der Effekte von Narzissmus auf soziale Kriterien

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 380954476
 
Narzissmus ist eine Persönlichkeitseigenschaft mit diversen, und potentiell aversiven, Konsequenzen für Interaktionspartner und für die Gesellschaft im Allgemeinen. Das vorliegende Forschungsprogramm zielt darauf ab, ein besseres Verständnis der sozialen Konsequenzen von Narzissmus zu erlangen. Hierbei wird die Grundannahme getestet, dass die sozialen Konsequenzen von Narzissmus von moderierenden Faktoren abhängen. Es werden zwei Klassen solcher potentiell moderierender Faktoren untersucht, die objektiven Qualitäten von Narzissten (Teilprojekt I) und situationale Faktoren (Teilprojekt II). In Teilprojekt I wird die Hypothese getestet, dass der Erfolg von Narzissten bei der Verfolgung sozialer Ziele davon abhängt, ob sie über Qualitäten verfügen, welche förderlich für die Erreichung dieser Ziele sind. Es wird untersucht, ob es Narzissten gelingt, materiellen Wohlstand zu erlangen, wenn sie über Intelligenz verfügen, ob es ihnen gelingt, sozialen Einfluss zu erlangen, wenn sie über sozio-emotionale Fähigkeiten verfügen und ob es ihnen gelingt, das Interesse potentieller romantischer Partner zu wecken, wenn sie physisch attraktiv sind. Diese Fragstellungen werden in einer Round-Robin Laborstudie und in einer Speed-Dating Studie untersucht. Außerdem wird ein bestehender Datensatz analysiert, welcher repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ist (N > 1500). In Teilprojekt II, welches sich mit der potentiell moderierenden Funktion situationaler Faktoren beschäftigt, werden zwei Fragestellungen untersucht. Zum einen wird untersucht, ob Narzissten in einem kompetitiven Intergruppenkontext von den Mitgliedern ihrer eigenen Gruppe positiver bewertet werden als von den Mitgliedern einer rivalisierenden Gruppe. Diese Fragestellung wird in zwei Round-Robin Laborstudien und in einer Feldstudie untersucht. Zum anderen werden situationale Einflüsse auf das prosoziale Verhalten von Narzissten analysiert. Es wird die Hypothese getestet, dass Narzissten vor allem dann prosoziales Verhalten zeigen, wenn dieses Verhalten sozial belohnt wohingegen sie weitgehend unabhängig von der Bedürfnislage des Rezipienten der Prosozialität sind. Diese Hypothesen werden in drei experimentellen Studien getestet. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden zu neuen Erkenntnissen bezüglich der sozialen Konsequenzen von Narzissmus führen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse von allgemeinerer Relevanz sein, da sie das Wechselspiel zwischen Motivation, objektiven Qualitäten und situationalen Faktoren bei der Vorhersage von Sozialverhalten beleuchten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Polen
Partnerorganisation Narodowe Centrum Nauki (NCN)
Mitverantwortlich(e) Dr. Anna Z. Czarna
Kooperationspartner Dr. Sekerdej Maciej
 
 

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