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Mikrobielle Suppen in sozialen Gruppen: Auswirkungen von Sozialtrieb auf Diversität von Parasiten und Symbionten

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244372499
 
Mikroben haben die Evolution von Tieren inklusive Primaten beeinflusst. Da Symbionten und Pathogene häufig durch Artgenossen übertragen werden, kann vermutet werden, dass von Primaten entwickelte Sozialstrukturen ebenfalls die Beziehung zwischen Primaten und Mikroben beeinflusst haben. Die meisten bisherigen Studien, die den öko-evolutionären Kreislauf zwischen mikrobiellen Gemeinschaften und den Sozialsystemen ihrer Wirte untersuchten, nutzten auf einzelne Pathogen-Wirtssysteme beschränkte ökologische Ansätze. Im Fokus dieses Teilprojekts stehen die evolutionären Perspektiven und die langfristige Auswirkung auf das Verhältnis von Symbionten und Pathogenen im Gastrointestinaltrakt. Wir nehmen an, dass soziale Arten/Arten mit großen sozialen Gruppen mit höherer Wahrscheinlichkeit Pathogene beibehalten und Symbionten aufnehmen. Dies würde zu größeren Pathogen-Gemeinschaften und stärkerer Ko-Divergenz zwischen Wirt und Symbionten führen. Um diese Voraussagen zu prüfen, werden wir die Diversität und Struktur der Darmmikroorganismen und Phagen (Symbionten) sowie gastrointestinale Parasiten und eukaryotische Viren (Parasiten/Pathogene) in 5 unterschiedlichen Primatengemeinschaften charakterisieren. Hierzu werden die mikrobielle Diversität und phylogenetische Profile sowie Diversifizierungsmetrices für 20 Primatenarten mit unterschiedlichen Sozialsystemen generiert. Diese Studie wird die langzeitigen Auswirkungen von Sozialität auf Art- und Gruppen-Ebene auf die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft untersuchen und liefert damit eine essentielle Grundlage für das Verständnis von Prozessen auf Individual-Ebene, die von den übrigen Projekten der Forschergruppe untersucht werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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