Detailseite
Projekt Druckansicht

Jugendkriminalität in Deutschland und Russland: Kulturvergleichende Dunkelfeldstudie zur Prüfung anomie- und kontrolltheoretischer Ansätze

Fachliche Zuordnung Kriminologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 38130442
 
Unter Bezug auf die institutionelle Anomietheorie Messner und Rosenfelds, der zu Folge in Russland aufgrund seiner rapiden Transformation zu einer Marktgesellschaft eine Schwächung nichtökonomischer Institutionen zu erwarten ist, wird im Rahmen multizentrischer Schülerbefragungen untersucht, ob sich deshalb Ausmaß und Struktur der Delinquenz Jugendlicher in Russland und Deutschland unterscheiden. In Russland werden vor allem höhere Raten von Aneignungsdelikten erwartet. Zusätzlich werden Indikatoren der Stärke nichtökonomischer Institutionen auf regionaler und individueller Ebene, das Ausmaß informeller Kontrolle, Bindung an Familie, Nachbarschaft, Schule und Peers sowie die Ausprägung individualistischer und kollektivistischer Werte sowie normativer Orientierungen erfasst, letztere zusammen mit präferierten Erziehungspraktiken und -zielen auch bei Lehrern und Lehramtsstudenten. Geprüft werden soll, ob in Russland die für eine Dominanz ökonomischer Institutionen charakteristischen Werte und Normen stärker ausgeprägt sind und ob sie zusammen mit den genannten kontroll- und bindungstheoretischen Faktoren Unterschiede der Inzidenz vor allem instrumentell motivierten delinquenten Verhaltens zwischen Russland und Deutschland und ggf. zwischen den Regionen Russlands erklären können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Russische Föderation
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung