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WorkFamReC - Öffentliche und unternehmensseitige Maßnahmen zur Vereinbarung von Beruf und Familie und die Beschäftigung von Müttern: Eine Analyse aus der Sicht des Capability Ansatzes
Antragstellerin
Professorin Dr. Kerstin Pull
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 381572024
Die große Varianz bisherige Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen öffentlicher Kinderbetreuungsmaßnahmen auf die Erwerbstätigkeit von Müttern sowie der große Anteil unerklärter Abweichungen bei den Beschäftigungsmustern der Mütter verlangen nach alternativen Erklärungen. Ein neuer und stetig wachsender Literaturstrang hebt theoretisch die Bedeutung des kulturellen Kontexts für das Arbeitsverhältnis von Müttern hervor. Dennoch gibt es nur sehr wenige Studien, die die Interaktionseffekte zwischen verschiedenen Aspekten des kulturellen Kontexts und den Auswirkungen der staatlichen Politik auf die Erwerbstätigkeit von Müttern analysieren. Auch gibt es kaum Studien zu moderierenden Effekten des kulturellen Kontextes auf den Einfluss von unternehmensseitigen familienfreundlichen Maßnahmen auf die Erwerbstätigkeit von Müttern. In unserem Projekt tragen wir zur Schließung dieser Forschungslücken bei. Theoretisch basiert unser Projekt auf Amartya Sens Capability Ansatz und dessen Anwendung durch Kurowska (2016a) auf eine vergleichende Analyse der Familienpolitik. Dieser theoretische Rahmen ermöglicht es uns, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Faktoren, die zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen, zu konzeptualisieren und die beobachtete Erwerbstätigkeit von Müttern mit besonderem Schwerpunkt auf der Rolle des kulturellen Kontextes zu untersuchen. Unser Antrag zielt darauf ab, die Rolle des kulturellen Kontextes als "umwandelnder Faktor" (Sen 1999) zu untersuchen, der einerseits den Effekt von öffentlicher Kinderbetreuungspolitik und andererseits den Einfluss des Angebots unternehmensseitiger familienfreundlicher Maßnahmen auf die Erwerbstätigkeit von Müttern moderiert. Bei der Erforschung der Auswirkungen des kulturellen Kontexts werden wir uns vor allem auf die individuellen Einstellungen zur Erwerbstätigkeit von Müttern sowie zur Kinderbetreuung und dem Arbeitsumfeld konzentrieren. Wir werden auch die Beziehungen zwischen informeller und formaler Kinderbetreuung analysieren, d.h. zwei unterschiedliche Faktoren, die zur Verwirklichung der "geschätzten Funktionen" (Sen 1999) wie beispielsweise der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Work-Life-Balance verwendet werden. Dabei achten wir auf angemessene Schätzverfahren und Identifikationsstrategien.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Polen
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Anna Kurowska