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EOPM - Multidimensionale Chancengerechtigkeit
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Peichl
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Empirische Sozialforschung
Statistik und Ökonometrie
Empirische Sozialforschung
Statistik und Ökonometrie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 381588928
Laut Alan Krueger, ehemaliger oberster wirtschaftlicher Berater von Präsident Obama, hat "[d]er Anstieg der Ungleichheit in den Vereinigten Staaten während der vergangenen drei Jahrzehnte [...] den Punkt erreicht, an dem die Ungleichheit der Einkommen eine beträchtliche Chancenungleichheit und eine Gefahr für unser ökonomisches Wachstum birgt." Chancengerechtigkeit, im Gegensatz zu herkömmlicher Gleichheit, berücksichtigt die Eigenverantwortung des Individuums. Jedes Individuum soll die gleichen Chancen haben, ohne dass Faktoren, die außerhalb des individuellen Verantwortungsbereiches liegen, einen Einfluss auf das Wohlbefinden haben. Unter dieser Voraussetzung liegt es ausschließlich am Individuum selbst, durch eigenes Bemühen ein bestimmtes Maß an Wohlbefinden zu erlangen. Wohlbefinden ist dabei sowohl in der Wissenschaft, als auch in der Lebenspraxis als ein multidimensionales Konzept anerkannt, das nicht auf einen einzelnen Indikator wie Einkommen reduziert werden kann. Wenn die Politik also die Realisierung von Chancengerechtigkeit als erstrebenswert ansieht, so muss die Messung dieser der Multidimensionalität von Wohlbefinden gerecht werden. Bis zum heutigen Zeitpunkt hat die Forschung zu Chancengerechtigkeit in dieser Hinsicht jedoch wenige Fortschritte gemacht - ein Manko, das im Rahmen dieses Forschungsprojekts behoben werden soll. Das Projekt besteht aus vier Teilen. Zunächst untersuchen wir theoretische Modelle der Chancengerechtigkeit, um das Konzept der Eigenverantwortung mit dem des multidimensionalen Wohlbefindens zu verbinden. Anschließend entwickeln wir verschiedene Ansätze, wie Chancengerechtigkeit unter Betrachtung mehrerer Zielvariablen gemessen werden kann. In einem dritten Schritt bringen wir diese Ansätze bei der Messung multidimensionaler Chancengerechtigkeit zur Anwendung. Zuletzt erweitern wir die wissenschaftliche Literatur, indem wir Chancengerechtigkeit über den gesamten Lebenszyklus aus einer multidimensionalen Perspektive analysieren.Der Beethoven-Programm bietet einzigartige Rahmenbedingungen um die Forschung in einem Feld voranzutreiben, das von starkem öffentlichem Interesse ist. Im Besonderen ermöglicht es die Zusammenarbeit zwischen einer ausgewiesenen Expertin zur theoretischen Messung von Wohlbefinden und Ungleichheit (Polen) mit einer empirisch zu diesen Themen arbeitenden Forschungsgruppe (Deutschland). Zudem wird das Projekt von der Expertise erfahrener externer Kollegen (Italien, Vereinigtes Königreich) profitieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Polen
Mitverantwortlich(e)
Dr. Martyna Kobus