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MMCCRITDM - Religöse Minoritäten und Medien. Die kommunikative Konstruktion religiöser Identität in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung.

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Empirische Sozialforschung
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 381589440
 
Die ausführliche Medienberichterstattung zur Flüchtlingskrise hat die Tendenz der medialen Marginalisierung christlichen Minderheiten verstärkt. Dadurch sind vor allem die kleineren christlichen Gemeinschaften betroffen, was dazu führt, dass sie ihre Selbstbetrachtung in identitätsstiftenden Diskursen überdenken müssen. Fragen wie: Wer sind wir? und Welche Rolle spielen wir in der Gesellschaft? haben erneut an Bedeutung gewonnen. Medien spielen bei diesen identitätsstiftenden Diskursen eine entscheidende Rolle. Die Hauptfrage des Projektes lautet daher: Wie konstruieren die christlichen Minderheiten kommunikativ ihre Identität in und durch religiöse Medien? Es wird dabei vorausgesetzt, dass Mitarbeiter der christlichen Minderheitskirchen (bewusst und unbewusst) Medien nutzen, um die Identität ihrer Gemeinschaften zu konstruieren. Dieser Konstruktionsprozess lässt sich anhand der Mediennutzung der religiösen Akteure nachzeichnen, die damit zugleich identitätsstiftende Diskurse in den unterschiedlichen Medien schaffen. Die Orthodoxen Kirchen sowie die Kirchen der Siebenten-Tags-Adventisten in Polen und Großbritannien sollen dabei als Fallstudien für dieses Projekt genommen werden, da sie eine andere religiöse Struktur und Demographie aufweisen sowie in beiden Ländern andere Medienensembles haben. Bislang wurde keine dieser christlichen Denominationen auf kommunikative Konstruktionen religiöser Identität in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung untersucht. Die Triangulation von qualitativen Forschungsinstrumenten und Erhebungsmethoden (Medien-Inhaltsanalyse, episodische Interviews) mit Techniken der Datenanalyse (kritische Diskursanalyse) soll verdeutlichen, welche Aspekte grundlegend für die kommunikativen Konstruktionsprozesse religiöser Identität sind. Dank des multi-methodischen Zugangs wird es auch möglich sein, die Abhängigkeit religiöser Identitäten von religiösen Landschaften sowie von religiösen Diskursen in den jeweiligen Ländern zu analysieren. Außerdem kann aufgezeigt werden, welche Machtkonstellationen bei den kommunikativen Konstruktionsprozessen religiöser Identitäten in den entsprechenden Gruppierungen eine Rolle spielen. Das Projekt kann damit eine Forschungslücke in der Religionswissenschaft, der Soziologie und der Kommunikations- und Medienwissenschaft schließen, indem es Zusammenhänge zwischen Mediendiskur-sen und Konstruktionsprozesse christlichen Minderheiten untersucht. Darüber hinaus integriert das Projekt eine vergleichende Perspektive, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen a) zwei Ländern, b) zwei christlichen Konfessionen und c) zwei religiöser Landschaften zu analysieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Polen
Kooperationspartnerin Professorin Dorota Hall, Ph.D.
 
 

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