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Der Diwan des Ibrahim al-Mi'mar (gest. 1348): Kritische Edition

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 38170865
 
Ibrāhīm al-Mimār (gest. 1348), Steinmetz und Architekt in Kairo, ist der bedeutendste volkstümliche Dichter aus der Handwerkerschicht der Mamlukenzeit (1250-1517). Sein in (mindestens) sieben Handschriften erhaltener Dīwān ist die umfangreichste Sammlung populärer Poesie des Orients vor der Osmanenzeit. Er enthält in der längeren Rezension rund 500 Epigramme, ein hochsprachliches Strophengedicht (muwaššah), eine Maqame, 34 Vierzeiler im Dialekt (mawwāl) sowie ein Dutzend umgangssprachlicher Strophengedichte (zaal und bullayq). Der Dīwān ist nicht nur literaturgeschichtlich interessant, sondern auch eine erstrangige Quelle für die historische Dialektologie, vor allem aber für die Sozial- und die Mentalitätsgeschichte, erlaubt er doch einen authentischen Einblick in die Welt der urbanen Mittelschichten der Mamlukenzeit. Die bevorzugten Sujets al-Mimārs sind Liebe, Sexualität und Drogen (Wein, Haschisch, Bier). Daneben werden Kairo und der Nil sowie Feste und Spiele (Schach und Nard) thematisiert. Häufig finden sich auch Satiren und kritische Reflexionen der politischen, gesellschaftlichen und religiösen Zustände. Aufgrund dieser Thematik und der „inkorrekten“ sprachlichen Gestalt vieler Gedichte ist mit einer Edition dieses Korpus von arabischer Seite nicht zu rechnen. Es soll deshalb an der Universität Münster eine kritische Edition des Dīwān al- Mimār erstellt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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