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SIOPACT - Rekonstruktion der Klimageschichte des südöstlichen Sektors des Indo-Pazifischen Warmwasserkörpers und dessen globaler Telekonnektionen in den letzten 250 Jahren
Antragsteller
Professor Jens Zinke, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 382553361
Das Fehlen langer instrumenteller Klimadaten aus dem östlichen Indischen Ozean und dem Indo-Pazifischen Warmwasserkoörper (IPW) ist eine der Hauptursachen grosser Unsicherheiten in unserem derzeitigen Verständnis von Klimamodell-gestützen Studien tropischer Klimaprozesse und Prognosen über dessen zukünftige Entwicklung im Zuge globaler Erwärmung. Der IPW trägt massgäblich zur Variabilität und Langzeitschwankungen des globalen Klimasystems bei und regelt unter anderem die tropischen und extratropischen Regenfall- und Dürreperioden. Dieses Projekt soll daher beitragen diese enorme Datenlücke zu schliessen und unser Verständnis zur Bedeutung des IPW für das global Klima und für die an den Indischen Ozean angenzenden Nationen zu verbessern. Da die instrumentellen Daten nicht weit zurück reichen, werden geochemische Proxy-Daten von modernen Korallen gewonnen und genutzt, welche quantitative Rekonstruktionen der Meeresoberflächentemperaturen (Sr/Ca) und des Salzgehaltes (Kombination Sr/Ca und Sauerstoffisotope) ermöglichen. Unser Projekt soll ~250 Jahre lange Zeitreihen erstellen aus dem suedöstlichen Arm des IPW entlang des Nord-West Schelf von Australien im suedöstlichen Indischen Ozean welche bereits erbohrt worden. Die Korallendaten liefern sehr genau datierte Archive und werden hoch-auflösend (monatlich) beprobt um saisonale bis multi-dekadische Schwankungen zu erfassen. Ziel wird es sein grossräumige Rekonstruktionen des Meeresklimas von bisher ungekannter räumlicher sowie zeitlicher Auflösung aus dem suedöstlichen Indischen Ozean zu liefern. Im Ergebnis unserer Studie erwarten wir neue klimatologische Ausgangswerte zu erlangen zum Verhalten des IPW und dessen Zusammenspiel mit klimatologischen Prozessen im Indik und des tropischen Pazifiks, z.B. infolge starker Aufwärmung des Indischen Ozeans, Änderungen der El Niño-Southern Oscillation und (multi)dekadische Variabilität. Folgende Hypothesen werden getestet: 1) Das zeitliche und räumliche Auftreten von Hitzewellen im suedöstlichen Indischen Ozean und die gleichzeitige Ausdehnung des IPW entlang der Korallenriffe auf dem Nord-West Schelf von Australien wird angetrieben durch atmosphärische und ozeanische Wechselwirkungen im Zug eines ausgeprägten Temperaturgradienten zwischen dem westlichen und zentralen Pazifik gesteuert durch El Niño/La Niña/Neutrale Phasen moduliert durch Pazifische dekadische Variabilität. 2) Die starker Aufwärmung des Indischen Ozeans ist ein vom Pazifik unabhängiger Antriebsmechanismus fuer interanuelle und dekadische Klimaschwakungen. 3) Meerestemperaturen im suedöstlichen Indischen Ozean und die rezente Ausdehnung des IPW spielen eine bedeutende Rolle für tropische Klimavariabilität und steuert unter anderem die Wechselwirkung zwischen marinen Hitzewellen und tropischen und extratropischen Regenfall- und Dürreperioden im Austral-Asiatischen Raum.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Australien, Großbritannien, USA
Mitverantwortliche
Dr. Dieter Garbe-Schönberg; Dr. Lars Reuning
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Ming Feng, Ph.D.; Dr. Armin Hoell; Janice M. Lough, Ph.D.; Professor Malcolm McCulloch, Ph.D.; Dr. Rik Tjallingii; Dr. Uwe Wiechert