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Religiöse Komponenten im Konflikt um Syrien (1970 bis heute). Eine theologisch-ethische Fallstudie

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 383964238
 
Die Einschätzung der konflikt- und/ oder friedensstiftenden Wirkung von Religion(en) ist eine entscheidende Frage der Ethik des Politischen und der Friedensethik, zumal der theologischen. Beides ist in seinem kontextsensiblen Bedingungsgefüge bis heute nicht geklärt. Unter welchen Bedingungen wirkt Religion friedensstiftend, unter welchen Bedingungen motiviert und legitimiert sie Gewalt?Diese Frage lässt sich nur beantworten, wenn sowohl die Komplexität als auch das Spezifische von historischen, sozialen und politischen Phänomenen im Einzelfall berücksichtigt werden. In Bezug auf den syrischen Konflikt fehlen entsprechende methodische Ansätze, die genauere Einsichten über die Wirkungsweise religiöser Elemente geben. Aus diesem Grund will das geplante Forschungsprojekt die Rolle solcher Komponenten im Syrien-Konflikt näher identifizieren. Dabei wird zwischen der Rolle von Religion als Legitimations- und Mobilisierungsressource für Gewaltanwendung unterschieden. Religion spielte in den Konfliktanalysen zum Mittleren Osten viel zu lange eine nur nachgeordnete Rolle, was in letzter Konsequenz zu schwerwiegenden Fehleinschätzungen hinsichtlich bisheriger Konfliktdynamiken, unter anderem vor und während des Irak-Kriegs, geführt hat. Für die ethische Bewertung ist es wichtig, Einblicke in die religiösen Identitäten und die darauf gegründeten Legitimierungs- und Mobilisierungsstrategien der Konfliktparteien zu bekommen. Nur unter Berücksichtigung der religiösen Faktoren - in ihrem Zusammenspiel mit all den anderen Konfliktursachen und -katalysatoren -, kann der Krieg in Syrien in seiner Gesamtheit analysiert und verstanden werden.Das vorgestellte Forschungsprojekt soll dieser Anforderung gerecht werden und dementsprechend untersuchen, zu welchem Grad religiöse Komponenten den Krieg in seiner Dynamik beeinflussen. Eine Forschungsarbeit mit einem Fokus auf dem Verhältnis von Religion und Gewalt im syrischen Konflikt unter Berücksichtigung seiner Vorgeschichte stellt ein Desiderat in der Wissenschaft dar, bei dem das Projekt ansetzen soll. Das weitergehende Ziel des Projekts ist es, neue empirische Einsichten zu einer systematischen Beantwortung der Frage des Verhältnisses von Religion und Gewalt anhand des Konflikts um Syrien zu geben. Auf der Basis dieser Fallstudie lassen sich sodann (friedens-) ethische Konsequenzen ziehen, die im Idealfall auch politikberatend im Sinne einer Ethik des Politischen wirksam werden können
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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