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Regulation synaptischer Plastizität in der Amygdala durch neuronal gebildete Sexualhormone (Sexualneurosteroide)

Fachliche Zuordnung Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 384870444
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projektes war es, den Einfluss von Sexualhormonen auf die neuronale Plastizität in der basolateralen (BLA) und zentralen (CeA) Amygdala geschlechtsspezifisch zu untersuchen. Methodisch sollten dabei vorwiegend genetisch veränderte Mauslinien sowie pharmakologisch beeinflusste, organotypische Gewebekulturen zum Einsatz kommen, die mittels verhaltensbiologischer (Mauslinien), elektrophysiologischer und molekularbiologischer Methoden untersucht werden. Vorarbeiten für die Untersuchungen sollten am Hippocampus durchgeführt werden, der bzgl. seiner neuronalen Zusammensetzung und Konnektivität der BLA vergleichbar ist.Die Arbeiten im Projekt konzentrierten sich früh auf die Rolle des GPER1, eines zellmembranständigen, G-Proteinassoziierten Östrogenrezeptors, der für schnelle Effekte einer Östrogenbindung verantwortlich ist. Es konnte gezeigt werden, dass dieser Rezeptor im sich entwickelnden Hippocampus die Dendritenreifung z. T. geschlechtsspezifisch beeinflusst und auch im adulten Hippocampus einen geschlechtsspezifischen Einfluß auf die neuronale Plastizität ausübt, der bei Fehlen des Rezeptors in Abhängigkeit von der Östrogenkonzentration bzw. der weiblichen Zyklusstadien Gedächtnisdefizite hervorruft. Weiterhin trat in Verhaltensexperimenten eine geschlechtsspezifische Angstkonditionierung in Erscheinung, was GPER1-vermittelte Effekte in der Amygdala vermuten lässt. In der Amygdala konnten die physiologischen Grundlagen dafür bislang jedoch noch nicht - wie im Hippocampus- näher charakterisiert werden. Ein weiteres Ergebnis der im Rahmen des Projekts initiierten Untersuchungen des GPER1 war der Befund, dass dieser Rezeptor auch für die neuronale Migration olfaktorischer Neurone eine wichtige Rolle spielt. Das Ziel des Projektes – die Aufklärung des Einflusses von Sexualhormonen auf die neuronale Plastizität in der Amygdala – wurde nur in Ansätzen erreicht. Der hauptsächliche Erkenntnisgewinn aus dem Projekt liegt daher in der Charakterisierung von Funktionen des GPER1 in cortikalen Netzwerken (insbesondere im Hippocampus). Ähnliche Funktionen in der Amygdala legen die Verhaltensbefunde aus GPER1-defizienten Mäusen zwar nahe, eine Charakterisierung der diesen zu Grunde liegenden Mechanismen steht jedoch noch aus. Diesbezüglich durchgeführte Arbeiten ergaben bislang keine schlüssigen Ergebnisse bzw. sind zum Teil noch im Gange. Sie wurden u. a. durch externe Faktoren erschwert bzw. verzögert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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