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Zwischen Tradition und Innovation. Das Buch Numeri in literarischer und theologischer Auslegung

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 385072438
 
Das Projekt erforscht die Schlüsselstellung des vierten Buches (Numeri) für den Aufbau und die Literargeschichte im Pentateuch (Genesis-Deuteronomium) bzw. Hexateuch (Genesis-Josua). Dabei werden die Besonderheiten des Buches (Sozialordnung im Zwölfstämmesystem, Rituale, hierarchische Kultordnung, Segen Israels als Volk, Landkonzeptionen im Ostjordanland, Erbrecht von Töchtern, Umgang mit Fremden u.a.m.) in einen Diskurs im vierten Jahrhundert eingeordnet. Das Buch wird auf der einen Seite als Auslegung vorgegebener Texte und Gesetzesmaterialien verstanden (innerbiblische Auslegung), zum anderen aber als Ringen um eine vielgestaltige kollektive Größe, die sich 'Israel' nennt. Die Hypothese zur Funktion des Buches als identitätsbildender Umgang mit der Tradition wird durch zwei Momente besonders gestützt: die Konstitution findet (fiktiv) außerhalb des Landes statt und ermöglicht so den im nachexilischen Kontext rivalisierenden Gruppen einen gemeinsamen Bezugspunkt im 'Zwölf-Stämme-Ganz-Israel', zum anderen ist die Landeskonzeption im Buch Numeri so weit, dass auch Gruppen eingeschlossen werden können, die außerhalb der persischen Provinz Yehûd leben. Für diejenigen, die im (längst vergangenen) Exil in Babylonien oder Ägypten leben, ermöglicht der Torabezug eine konstitutive Basis der kollektiven Israel-Identität. Das Projekt bündelt die Vorarbeiten des Antragsstellers zu einer umfassenden These und bereitet damit die Kommentierung des Buches Numeri konzeptionell vor.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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