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Globaler Ansatz zu Kartierung des neu entdeckten tropischen Tieflandwolkenwalds (TLCF) basierend auf globalen Nebelfrequenzdaten und einer mechanistischen Untersuchung des Epiphytenwachstums mit Fokus auf Südamerika

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Maaike Bader; Professor Dr. Jörg Bendix, seit 8/2019
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386051169
 
Der tropische Nebelwald, mit seiner außerordentlichen Vielfalt insbesondere epiphytischer Pflanzen, wird in der Literatur generell den Bergregionen der Tropen als Tropischer Bergregen- bzw -wolkenwald zugeordnet. Eigene Vorarbeiten zu dem hier vorgeschlagenen Projekt in Französisch Guyana haben nun aber entgegen der herrschenden Lehrmeinung gezeigt, dass insbesondere in Geländesenken und Tälern des tropischen Tieflandregenwaldes (Geländehöhe <500 m über Meer), der normalerweise durch eine deutlich geringer Abundanz und Diversität von Epiphyten im Kronenraum gekennzeichnet ist, ein bezogen auf die Kronenraum-Epiphytendiversität/-abundanz zum tropischen Bergwolkenwald vergleichbarer Waldtyp besteht, den wir in Folge als tropischen Tieflandwolkenwald bezeichnet haben. Die leitende Hypothese des vorliegenden Projektvorschlags ist, dass dieser neuen Waldtype globale Verbreitung in tropischen Waldgebieten aufweist, in denen ausreichend Feuchteversorgung die Entstehung nächtlicher Nebel im Kronendach in Geländesenken erlaubt. Das Ziel des Projektes ist es, die Leithypothese mit einer Kombination aus Satellitendaten, Feldmessungen, Klimamodelldaten und mechanistischer Modellierung zu testen. In einem ersten Schritt sollen potentiell geeignete Regionen für den mit Hilfe von globalen Hilfsdaten zur Topographie, der Verbreitung von natürlichen Tropenwäldern und der Nebelhäufigkeit ausgegliedert werden. Insbesondere die Bearbeitung der globalen Nebelhäufigkeit in den Tieflandstropen mit Hilfe des gesamten vorhanden Datensatzes an MODIS Satellitenbildern ist sehr aufwändig, da nicht das vorhanden MODIS Wolkenprodukt genutzt werden kann, sondern ein in der Vorstudie entwickeltes Verfahren zur Subpixel-Klassifikation von Nebel Verwendung finden muss. Zwischenergebnis der Satellitenuntersuchungen ist eine globale Karte potentieller TLCF Standorte. Die Beziehung zwischen Nebelaufkommen und dem hohen Abundanz von Kronenraumepiphyten im TLCF wird mittels eines neu entwickelten C-Bilanz Modells für die Nebelzeiger Moose, Lebermoose und Hautfarne (Hymenophyllaceae) untersucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Lukas Lehnert, bis 7/2019
 
 

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