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DREAMup – Familien wachsen [auf]: eine Fortsetzung der DResdner Studie zu Elternschaft, Arbeit und Mentaler Gesundheit
Antragstellerin
Professorin Susan Garthus-Niegel, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386062777
Hintergrund und Forschungsziele: Da Familien eine tragende Säule unserer Gesellschaft sind, stellen ihre psychische Gesundheit und ihre Beziehungen einen wichtigen Teil der öffentlichen Gesundheit dar. Bisherige Literatur betont die Notwendigkeit einer Langzeitperspektive in diesem Bereich. Es fehlt jedoch an umfassenden Längsschnittstudien mit Familien mit heranwachsenden Kindern, die die Perspektive beider Elternteile und, sobald möglich, auch die der Kinder berücksichtigen. Zudem sind zentrale Einflussfaktoren der komplexen Familiendynamik bislang unzureichend erforscht; dazu gehören peripartale Faktoren (z. B. postpartale Depression), die elterliche Verteilung (un)bezahlter Arbeit (z. B. ‚mental labor‘), Arbeitsstressfaktoren (z. B. Konflikte zwischen Arbeit und Familie), innerfamiliäre Faktoren (z. B. Erziehungsstil) und zugrundeliegende biologische (z. B. endokrine/epigenetische) Mechanismen. Unsere sehr erfolgreiche und international anerkannte prospektive Kohortenstudie DREAM (DResdner Studie zu Elternschaft, Arbeit und Mentaler Gesundheit) umfasst bislang die Peripartalperiode sowie das Alter bis 4,5 Jahre. Im Rahmen von DREAMup wollen wir prospektiv untersuchen, wie sich peripartale Faktoren, die elterliche Rollenverteilung sowie Arbeits- und Stressfaktoren auf die langfristige psychische Gesundheit und die Beziehungen deutscher Familien auswirken, während ihre Kinder wichtige Meilensteine erreichen (d. h. Eintritt in Grund- und Sekundarschule, Adoleszenz, Volljährigkeit). Darüber hinaus möchten wir die Rolle von ‚mental labor‘ untersuchen, ein bisher vernachlässigter Aspekt unbezahlter Arbeit, wofür ein validiertes Instrument benötigt wird. Daher beantragen wir eine Finanzierung für die nächsten drei Jahre um 1) die DREAM-Studie mit einem zusätzlichen Messzeitpunkt (7 Jahre nach Geburt) fortzusetzen, der die Grundlage für die DREAMup-Folgeerhebungen bis zur Volljährigkeit der Kinder sowie für eine Teilstudie bilden wird, in der wir die Kinder selbst befragen (DREAMkids) und 2) eine Skala für ‚mental labor‘ zu entwickeln und zu validieren. Methodik: Mittels quantitativer Erhebungen mit validierten Instrumenten werden triadische (d.h. Mutter-Vater-Kind) Daten zur psychischen Familiengesundheit (z. B. elterliche depressive Symptome, kindliche internalisierende Verhaltensprobleme), zu innerfamiliären Beziehungen (z. B. Paarbeziehung) und zu zentralen Einflussfaktoren (z. B. elterliche Rollenverteilung) erhoben und mittels komplexer statistischer Methoden (z. B. Strukturgleichungsmodelle) analysiert. Relevanz: Unsere substanziellen Investitionen in die DREAM-Kohorte (z. B. Rekrutierung von 3.860 Teilnehmern) bieten eine hervorragende (statistische) Basis für ökonomisch effiziente, langfristige Folgestudien. Der einzigartige Zugang zu einer Stichprobe von Familien mit heranwachsenden Kindern ist von unschätzbarem Wert für die Aufdeckung bisher ungeklärter Dynamiken in der langfristigen psychischen Gesundheit und den Beziehungen von Familien.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen