Detailseite
Projekt Druckansicht

Corpus Avesticum II: eine text-kritische Edition der zoroastrischen Rituale in awestischer Sprache

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386179903
 
Der vorliegende Antrag stellt die Bewerbung für die zweite Förderungsperiode des Projekts Corpus Avesticum: eine text-kritische Edition der zoroastrischen Rituale in awestischer Sprache dar.Im Verlauf der letzten 30 Jahre ist es in unserem Verständnis der Awestischen Texte zu einem tiefgreifenden Wandel gekommen, worin die Bedeutung von deren performativen Aspekten hervorgehoben wurde. Gleichwohl hat dieser Verständniswandel bis heute den angestammten Weg der Edition der Texte nicht verändert, die exegetische, alle performativen Informationen auslassende Handschriften zu Grunde legte. Unsere Edition zieht die Konsequenzen aus den neuen Einsichten und Forschungstendenzen der Awestastudien. Corpus Avesticum ist die erste Edition, die alle zum awestischen Ritualkorpus gehörenden Texte darstellt und streng nach den liturgischen Handschriften kritisch ediert. Dieser Blick auf die Awestischen Texte als liturgische Texte stellt neue Anforderungen an die Editionspraxis:• die Darstellung der Diversität und Variabilität der Rituale;• die Darstellung des performativen Charakters der Texte; • die Darstellung einer historischen und ortsgebundenen Konkretheit des Textes.In der ersten, im März 2021 endenden Förderungsperiode haben wir das Werkzeug zu einer dynamischen Edition der Rituale in awestischer Sprache entwickelt. Die Liturgien werden nicht länger als statische Texte gespeichert, sondern nach dem vom Nutzer ausgewählten performativen Kontext (Zeit, Ort, Gott) generiert. Dies erforderte eine Analyse der performativen Variabilität auf der Grundlage der Handschriften und der meta-rituellen Literatur, unter anderem der in den Neupersischen Rewāyats überlieferten. Darüber hinaus haben wir mit der textkritischen Edition der ersten Sektion der Langen Liturgie begonnen. Im Falle der Kurzen Liturgien hat G. König in den ersten beiden Förderungsjahren eine Analyse der Manuskripttransmission als Grundlage für deren textkritische Bearbeitung durchgeführt. Für die Lange Liturgie war dieser Arbeitsschritt Teil der Projektvorarbeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung