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Koordinationsfonds

Fachliche Zuordnung Astrophysik und Astronomie
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 325594231
 
Seit der inzwischen mit einem Nobelpreis ausgezeichneten Entdeckung des ersten extrasolaren Planeten um einen sonnenähnlichen Stern im Jahr 1995 sind über 4000 weitere Exoplaneten entdeckt worden. Die stetig verbesserten Beobachtungstechnologien erlauben es, die Eigenschaften dieser Planeten immer genauer zu untersuchen, so zum Beispiel deren Hauptbestandteile sowie die Zusammensetzung ihrer Atmosphären. Diese Entwicklungen haben das Forschungsfeld der extrasolaren Planeten an die vorderste Front der astrophysikalischen Forschung gerückt.Während sich die Forschung zu Exoplaneten immer mehr von der reinen Entdeckung hin zur genauen Charakterisierung entwickelt, versucht die Theorie der Planetenentstehung diese neu entdeckten Eigenschaften zu verstehen. Eine Theorie der Planetenentstehung kann aber nur so gut sein, wie das Wissen über die Bedingungen unter denen diese Prozesse stattfinden. Planeten entstehen in protoplanetaren Scheiben, den Gas- und Staubscheiben, welche man oft um junge Sterne beobachtet. In den letzten 7 Jahren hat es sehr große Fortschritte bei den Beobachtungen solcher Scheiben gegeben. Die Interpretation dieser Beobachtungen und das daraus gewonnene Verständnis über Struktur und Entwicklung dieser planetaren Geburtsstätten war und ist das Ziel dieser DFG-finanzierten Forschergruppe. In Phase 2 planen wir auf den Ergebnissen der ersten Förderphase aufzubauen und die spektakulären Weiterentwicklungen der Beobachtungen seit der ersten Phase mit einzubeziehen. In der ersten Förderphase hat sich die Forschergruppe vor allem auf das Thema der "Übergangsscheiben" konzentriert, da in dieser Subklasse der protoplanetaren Scheiben die deutlichsten Anzeichen der Planetenentstehung vermutet wurden. Mit den jüngsten Beobachtungen wurde jedoch klar, dass auch viele "normale" protoplanetaren Scheiben sehr deutliche "Substruktur" aufweisen. Damit sind sie genauso gute Kandidaten für die Suche nach Hinweisen auf die Entstehung von Planeten. Auch auf Seiten der Theorie hat sich vieles weiterentwickelt. So wird zum Beispiel erwartet, dass Magnetfelder einen größeren Einfluss auf Akkretion und Ausstoß von Scheibenwinden haben, als bislang angenommen. All diese Entwicklungen und viele weitere mehr, werden nun in der zweiten Phase der Forschergruppe eine große Rolle spielen. Zudem können wir nun auf verbesserte Tools zurückgreifen die zum Teil in Phase 1 entwickelt wurden. Dies erlaubt es uns, eine größere Zahl von Beobachtungen mit theoretischen Modellen zu vergleichen. Ermöglicht wird dies durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Theoretikern und Beobachtern innerhalb der Forschergruppe. Das Ziel ist es, die Bedeutung von Scheiben-Substrukturen in der Planetenentstehung, sowie die Rolle von Magnetfeldern und Photoevaporation bei der Auflösung der Scheiben besser zu verstehen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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