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Siedlungsmuster, Kontakte und Netzwerke. Eine diachrone Untersuchung zur steinzeitlichen Nutzung des Alpenraums am Beispiel des Allgäu (Voralpenland und Alpen)

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386654307
 
Zu den Grundfragen ur- und frühgeschichtlicher Forschung zählen Besiedlungsweisen und Netzwerke zum Austausch von materiellen Gütern und Ideen. Vor allem der diachrone Vergleich innerhalb ausgewählter Regionen, aber auch synchrone Vergleiche mehrerer Regionen zueinander geben Aufschluss über die Variabilität und die unterschiedlichen sozialen Verhaltensweisen und Konfliktlösungen, die aus zwischenmenschlichem Verhalten innerhalb einer Gruppe einerseits und Kontakt zu Nachbarn andererseits resultieren, oder aber durch äußere Umwelteinflüsse im weitesten Sinne beeinflusst sind. Die als Arbeitsgebiet vorgesehene Region wird als kurz als Allgäu bezeichnet und reicht im Westen bis an den Bodensee, im Osten bis an den Lech, im Süden bis in die alpine Stufe der Alpen und im Norden bis in den Beginn der Jungmoränenlandschaften. Diese Region ist durch mehrere Aspekte charakterisiert - durch eine starke naturräumliche Gliederung, die von den Gebirgszonen der Alpen über die einzelnen Höhenstufen bis hinunter ins Voralpenland reicht und die aufgrund der landschaftlichen Differenziertheit unterschiedliche Nutzungsstrategien durch den Menschen erfordert.- eine vergleichsweise gute Datenlage obwohl im Wesentlichen Lesefundstellen vorliegen und trotz ungünstiger Auffindungsbedingungen im Dauergrünland bei gegebener Zugänglichkeit der Fundstellen im Gelände und der Funde, die sich zu großen Teilen im Eigentum der Sammler befinden.- gute aber noch nicht ausreichende Kenntnis über die genutzten Gesteinsrohmaterialien und ihre Provinienz für die einzelnen Zeitstufen. Das Allgäu bietet die Möglichkeit, den Forschungsstand zu den lokalen Siedlungsmustern einer Region im Alpenraum inklusive des Alpenvorlands zu verbessern und diachron differenziert überregionale Kontakte und Netzwerke zu identifizierenAls Desiderate (auch für die Nachbarregionen), denen sich das Projekt widmet, können aufgeführt werden: - Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen im Allgäu quantitative Untersuchungen zu den Steingeräteinventaren- es fehlen zahlenmäßig relevante naturwissenschaftliche Analysen zur Herkunft der verwendeten Rohmaterialien- es fehlt eine Rekonstruktion der Siedlungsmustern wie es besonders gut anhand der omnipräsenten Steinartefakte erstellt werden kann- es fehlt ein methodisches Gerüst für die Operationalisierung und Überprüfung der Modellvorstellungen zum Austausch von Rohmaterialien in mobilen und sesshaften prähistorischen Gesellschaften im transalpinen Gebiet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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