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Paarungshäufigkeit und Fitness bei einer monogynen Ameise

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386916555
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projekts war es, das Tragen von Jungköniginnen durch Arbeiterinnen bei der Ameise Cardiocondyla elegans näher zu untersuchen und die Fitnesskonsequenzen von Auszucht und Mehrfachpaarung zu bestimmen. Durch Beobachtungen im Freiland und Mikrosatelliten-Analysen konnten wir zeigen, dass in den meisten Fällen Arbeiterinnen verwandte Jungköniginnen vom gemeinsamen Nest zu den Nestern anderer, nicht verwandter Kolonien tragen. Während dieses Transfers legen die 2 bis 3mm kleinen Arbeiterinnen Distanzen von bis zu 16m auf einer mehr oder weniger geraden Linie zurück, wobei zahlreiche näher gelegene Nester ignoriert werden. Dies deutet darauf hin, dass Arbeiterinnen die Königinnen nicht zufällig in der Umgebung verteilen. Transportierte Jungköniginnen haben sich in der Regel bereits mit Brüdern im ursprünglichen Nest verpaart, aber der Transfer ermöglicht es ihnen, sich mit weiteren, nicht verwandten Männchen zu paaren. Mehrfachpaarung hat überraschenderweise keinen sofortigen positiven Effekt auf die Brutproduktion der Jungköniginnen. Einfach verpaarte Königinnen produzierten sogar mehr Nachkommen als mehrfach verpaarte Königinnen. Fremd-verpaarte Königinnen hatten keinen höheren reproduktiven Erfolg als ingezüchtete Königinnen. Es bleibt unklar, woran Arbeiterinnen erkennen, zu welchen Nestern sie Jungköniginnen tragen: Kolonien, in die Jungköniginnen getragen wurden, unterschieden sich in den untersuchten Charakteristika nicht von Kolonien, die während des Transports ignoriert wurden. Allerdings war der Verwandtschaftsgrad der getragenen Jungköniginnen zu Arbeiterinnen aus den Zielkolonien niedriger als zu zufällig gewählten Arbeiterinnen aus der Population. Unsere Beobachtungen stützen die Hypothese, dass das Tragen von Jungköniginnen Auszucht und Mehrfachpaarung ermöglicht. Um die potenziellen Vorteile dieser Strategien aufzudecken sind aber Beobachtungen zur Produktivität der Ameisen über mehrere Generationen kontrollierter Verpaarungen nötig.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2018) Royal matchmaking: ant workers promote out-breeding by their sexual sisters by transporting them to alien nests. XVIIIth International Congress of IUSSI - IUSSI 2018, Guarujá, Brazil
    Vidal M, Heinze J
  • (2019) Royal matchmaking. 8th CEWM Central European Workshop of Myrmecology, Regensburg, Germany
    Vidal M, Heinze J
  • (2020) Morphometry and colony structure of ants of the genus Cardiocondyla (Hymenoptera: Formicidae) from Georgia. Zoology in the Middle East 66: 347-356
    Gratiashvili N, Kuschel L, Heinze J
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1080/09397140.2020.1835216)
  • (2021) Worker ants promote outbreeding by transporting virgin queens to alien nests. Communications Biology 4: 515
    Vidal M, Königseder F, Giehr J, Schrempf A, Lucas C, Heinze J
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1038/s42003-021-02016-1)
 
 

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