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Untersuchung der langwelligen Fundus Autofluoreszenz

Antragsteller Dr. Martin Gliem
Fachliche Zuordnung Augenheilkunde
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386950012
 
Die Fundus Autofluoreszenz-Bildgebung der Netzhaut mittels konfokaler Laser Scanning Ophthalmoskopie ist als nicht-invasives bildgebendes Diagnostik-Verfahren bei Netzhauterkrankungen in der Augenheilkunde etabliert. Neben der klassischen Blaulicht-Autofluoreszenz (Anregung: 488 nm), stellt die langwellige Autofluoreszenz (Anregung: 787 nm; Nah-Infrarot) eine neue, innovative Bildgebungsmodalität dar. Die Anregung der Fluorophore am Augenhintergrund mit langwelligerem Licht hat einige Vorteile: 1. Die Untersuchung ist deutlich angenehmer für den Patienten (keine Blendung). 2. Die Bildqualität wird deutlich weniger durch die mit dem Alter zunehmende Trübung der Linse beeinflusst. 3. Die fehlende Abschattung durch das makuläre Pigment verbessert die Darstellung der zentralen Netzhaut. 4. Das langwelligere Licht ist weniger wahrscheinlich mit toxischen Nebenwirkungen verbunden. 5. Das Signal hat mit Melanin einen anderen Ursprung, was neue pathogenetische Einblicke ermöglicht.Mit der derzeitigen Technik ist das resultierende Autofluoreszenz-Signal – und somit die Bildqualität – deutlich geringer als bei der Blaulicht-Autofluoreszenz. Daher ist die Technik bisher nicht weit verbreitet und die wissenschaftliche Arbeiten hierzu überschaubar. In einem ersten Schritt soll daher die Methodik der langwelligen Autofluoreszenz-Bildgebung optimiert werden. Hierfür wird in ein konfokales Laser Scanning Ophthalmoskop eine zusätzliche Laserquelle mit geringerer Wellenlänge (700 nm) integriert und die Performance unter Verwendung unterschiedlicher Fluoreszenzfilter-Kombinationen untersucht. Im nächsten Schritt soll die Signalintensität mittels einer integrierten Referenzprobe quantifiziert werden. Zunächst sollen Faktoren, welche die Messung beeinträchtigen, identifiziert werden. Als nächstes ist die Erstellung einer Normdatenbank geplant, um dann verschiedenen Erkrankungen mit dem Normkollektiv vergleichen zu können.Im letzten Teilprojekt, sollen dann verschiedene klinische Befunde mit der optimierten Nah-Infrarot Autofluoreszenz qualitativ erhoben werden, um die klinische Relevanz und Einsetzbarkeit der Technik zu untersuchen. Zum einen soll untersucht werden, ob die Nah-Infrarot Autofluoreszenz bei der Detektion charakteristischer Merkmale der frühen und intermediären AMD (z.B. Drusen) hilfreich sein kann. Zum anderen soll der differentialdiagnostische, aber auch prognostische Nutzen der Bildgebung bei verschiedenen Netzhautdystrophien untersucht werden. Zuletzt sollen Probanden mit Chorioideremie vor und nach erfolgter retinaler Gentherapie untersucht werden, um die Eignung der Nah-Infrarot Autofluoreszenz als Auswerteparameter zu untersuchen.Insgesamt wird dieses Projekt nicht nur zur klinischen Etablierung eines komfortableren und potentiell weniger toxischen Untersuchungsverfahrens beitragen, sondern auch neue Einblicke in die Pathogenese retinaler Erkrankungen liefern.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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