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Lokale Arbeitsmarkteffekte durch Firmengründungen, die Eröffnung von Fachhochschulen und kommunale Ausgaben

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387497970
 
Viele öffentliche und private Investitionen haben regionale Auswirkungen, etwa wenn sich neue Firmen und Arbeitnehmer in einer Region ansiedeln. Ausgehend von unserer bisherigen Arbeit analysiert das Projekt die lokalen Arbeitsmarkteffekte dreier regionaler Investitionen: der Ansiedlung großer Betriebe, der Eröffnung einer neuen Fachhochschule und lokaler öffentlicher Ausgaben. Unser Ziel ist es, mögliche externe Effekte solcher Investitionen im deutschen Arbeitsmarkt zu identifizieren. Die empirische Analyse basiert auf den deutschen Sozialversicherungsdaten sowie dem CADAL-Projekt, mit dem wir eine Stichprobe von Arbeitnehmern auf lokaler Ebene ziehen und über die Zeit verfolgen. Wie im ersten Antrag kombiniert unsere Schätzstrategie einen Differenzen-in-Differenzen-Ansatz mit einer Ereignisstudie. Zu jeder Region mit einer Firmenansiedelung oder neuen Fachhochschule suchen wir eine Kontrollregion, die aufgrund ihrer demographischen und wirtschaftlichen Struktur der betroffenen Region in den Jahren zuvor stark ähnelt. Im zweiten Schritt vergleichen wir z.B. Löhne in der Ereignis- und Kontrollregion in den Jahren danach. Um die Effekte lokaler öffentlicher Ausgaben zu analysieren, nutzen wir einen Instrumenten-Schätzer. Das Instrument für lokale Ausgaben sind dabei veränderte Zahlungen aus dem kommunalen Finanzausgleich, die durch angepasste Bevölkerungszahlen nach dem Zensus 1987 vorgenommen wurden. In der zweiten Stufe schätzen wir die Auswirkungen lokaler Ausgabenänderungen auf Änderungen bei Beschäftigung und Löhnen. Wir analysieren folgende Fragen: 1) Bewirken Investitionen durch Firmenansiedlung, neue Fachhochschulen oder lokale Ausgaben zusätzliche Arbeitsplätze in der Region; wenn ja, in welchen Industriezweigen? 2) Wie beeinflussen diese Investitionen die Mobilität der Arbeitnehmer in und aus der Region? 3) Bewirken sie weitere Impulse durch Innovationen und die Ansiedlung weiterer Firmen in der Region?Das Forschungsprojekt verspricht neue Erkenntnisse über die Existenz und Größe externer Effekte und deren Ursachen, die oft als Argument von Politikern angeführt werden, um die Ansiedlung von Firmen oder Universitäten mit Subventionen zu unterstützen. Zusammen mit unseren Ergebnissen aus der ersten Förderperiode des SPP können wir Vergleiche ziehen zwischen den Effekten von negativen (z.B. Massenentlassungen) und positiven Schocks (z.B. Masseneinstellungen), privaten Investitionen (z.B. Firmenansiedlungen) und öffentlichen Investitionen (z.B. Fachhochschulen). Zudem unterscheiden wir explizit zwischen Regionen und Arbeitnehmern und analysieren die Anpassungsprozesse regionaler Arbeitsmärkte; dies ist wichtig zum Verständnis davon, ob regionale Investitionen neue Jobs primär lokal oder in der Volkswirtschaft schaffen. Auch liefert das Projekt Erkenntnisse darüber, die Effektivität regionaler Subventionen für Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und bei der Reduzierung regionaler Ungleichheit zu bewerten.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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