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Die Jagd in deutschsprachigen Fachtexten des Mittelalters und der frühen Neuzeit: sprachliche Faktur - textuelle Formung - fachliche Spezifizierung

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387515922
 
Im Fokus des Projekts steht das gesamte deutschsprachige Fachschrifttum zur Jagd aus Mittelalter und früher Neuzeit (14.-17. Jh.). Die textbasierte Aufarbeitung dieses Fachgebiets verfolgt das Ziel, zeitgenössische Spezifika herauszuarbeiten. Die Textgrundlage wird linguistisch und philologisch aufbereitet, kommentiert und annotiert. Schließlich kommt ein dual-digitales Editionskonzept zum Tragen, das gleichermaßen sprachhistorische, literatur- und kulturwissenschaftliche Interessen berücksichtigt. Das Projekt will zur Rekonstruktion und Sichtbarkeit dieses bis heute wichtigen Wissensbereichs beitragen.Die wissenschaftliche Befassung mit dem Schrifttum zum Themenbereich der Jagd stellt eine Herausforderung dar, da es sich um eine praktisch-handwerkliche Tätigkeit handelt, die im Gegensatz zu reinen Handwerken über eine außerordentliche Prestigeträchtigkeit verfügt. Noch dazu wird die Jagd in allen Gesellschaftsschichten von Männern wie Frauen ausgeübt und ist in mittelalterlicher Zeit omnipräsent. Die schriftsprachliche Thematisierung erfolgt daher im Kontext aller möglichen Bezugswelten: Religion, Recht, Fachwissen, weltliche Erzählkunst, Chronistik u.a.m. Damit korrespondierend zeigt sich eine spezifische Ausgestaltung in der sprachlichen Faktur und der textuellen Formung. Innerhalb der Fachliteratur zur Jagd begegnen durchgängig variante Darstellungsformen, Fachlexik und fachsprachliche Wendungen sind keineswegs schon gefestigt. Die Genese, den Wandel und die Entwicklung dieser fachsprachlichen Varietät nachzuzeichnen ist eines der Ziele dieses Projektes.In der ersten Projektphase werden alle jagdlichen Fachschriften vom 14. bis zum 17. Jh. inklusive aller heute noch greifbaren Exemplare eines Textes erfasst und aufbereitet, da diese bislang nur auszugsweise ediert sind. Die Annotationen erfolgen zunächst auf lexikalischer und syntaktischer Ebene, da hier die fachsprachlichen Spezifika erfasst werden können. In der zweiten Phase werden weitere Annotationen durchgeführt und fachsprachliche Auswertungen vorgenommen. Über ein dual-digitales Editionsmodell, das sowohl linguistische Annotationen auf unterschiedlichen Ebenen als auch eine philologische Edition mit Kommentierungen bietet, werden die aufbereiteten Texte für verschiedene Nutzergruppen attraktiv. Für die historische Fachsprachenforschung wird mit der Verfügbarkeit aller Fachtexte zu einem Themenbereich erstmals eine Basis geboten, die methodisch innovativ ausgewertet werden und generalisierende Aussagen ermöglichen kann.Insgesamt soll über sprachliche, mediale und konzeptbasierte Zuwege der zentrale mittelalterliche Lebens- und Wissensbereich der Jagd ausgehend von der Fachliteratur erstmals konturiert werden. Damit wird eine Basis geschaffen, die es ermöglicht, auf eine Zusammenschau jagdlicher Themen über Jahrhunderte und Textsorten hinweg hinzuarbeiten. Bereits während des laufenden Projekts werden sämtliche Texterfassungen sowie diverse Auszeichnungen online verfügbar gemacht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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