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FOR 2733:  Sakralraumtransformation. Funktion und Nutzung religiöser Orte in Deutschland

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Bauwesen und Architektur
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387623040
 
Seit März 2020 arbeitet die interdisziplinäre Forschungsgruppe 2733 am Thema Transformation sakraler Räume. Die Transformation steht im Kontext eines umfassenden Strukturwandels innerhalb von Gesellschaft, Religion und Kirche, der sich als interdependent erweist, weswegen das Studium von Sakralraumtransformationen Erkenntnisse über diese grundlegenden Veränderungsprozesse ermöglicht. Die Forschungsgruppe hat das Ziel, anhand von zwei Vergleichsräumen (‚Aachen‘ und ‚Leipzig‘) Sakralraumtransformationen interdisziplinär zu analysieren und zu reflektieren, um die Prozesse im Blick auf Gebäude, Sozialräume und beteiligten Akteur:innen präzise zu beschreiben, das Aushandeln und Re-Konstruieren von Identitäten zu verstehen und Folgerungen für gelingende Prozesse der Sakralraumtransformation zu ermitteln. Im Erstantrag wurde als leitendes Ziel der Arbeit der Forschungsgruppe in den 72 Monaten der Projektlaufzeit die Erarbeitung einer praxisrelevanten Theorie des sakralen Raumes im 21. Jahrhundert genannt sowie die Bereitstellung von Koordinaten einer Kriteriologie zur Steuerung von Sakralraumtransformationsprozessen auf der Grundlage der Objektanalysen in den Untersuchungsräumen Aachen und Leipzig und der Zusammenführung der interdisziplinären Erkenntnisse. Aufgrund der bisherigen Forschungen und gemeinsamen Diskussionen wurde diese Zielstellung modifiziert und an den Erkenntnisprozess im Projekt adaptiert. Statt auf eine Theoriebildung zu fokussieren, sind aus heuristischen Gründen Praktiken des Sakralen bzw. Praktiken des Raumes in den Blick zu nehmen bzw. zu versammeln. Da Sprache Wirklichkeit schafft (etwa über Bezeichnungen) und nicht bloß abbildet, sind in der weiteren Forschungsarbeit die Begriffe des „Sakralen“ und des „Raumes“ kritisch weiterzuentwickeln. Dazu ist es nötig, die Wahrnehmungen aus den Objektuntersuchungen mit dem theoretischen Diskurs zu verbinden und im Blick auf die Machtverhältnisse in den Aushandlungsprozessen zu reflektieren. Der Begriff der „hybriden Sakralität“, der aufgrund der bisherigen Erkenntnisse anstatt des Begriffs der „säkularen Sakralität“ verwendet wird, soll bei dieser Reflexionsarbeit leitend sein. Darüber hinaus ist es Ziel der Forschungsgruppe, neben einem Beitrag zur Theoriediskussion um sakrale Räume im 21. Jahrhundert auch eine Hilfestellung für Akteur:innen von Sakralraumtransformationen bereitzustellen. Gegenüber dem im Erstantrag eingeführten Begriff der „Kriteriologie“ für gelingende Sakralraumtransformationen bietet es sich an, von der Entwicklung von „Kunstregeln“ (in Aufnahme der klassischen Terminologie Schleiermachers) zu sprechen, die in mittlerer Konkretion handlungsleitend für konkrete Prozesse vor Ort sein können.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen

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