Detailseite
Projekt Druckansicht

Neubearbeitung des Corpus der Personennamen in den griechischen und lateinischen Inschriften aus Syrien und dem Libanon

Antragstellerin Dr. Giulia Francesca Grassi
Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387674530
 
Der Nahe Osten, insbesondere die Region, die dem heutigen Syrien entspricht, weist einen großen Reichtum an griechischen Inschriften aus der römischen und byzantinischen Zeit (ca. 1. Jh. v.Chr. - 7. Jh. n.Chr.) auf. Hinzu kommen eine kleinere Anzahl von Inschriften aus der hellenistischen Zeit (3. - 1. Jh. v. Chr.), aus der omayyadischen Zeit (661-750) und aus der Zeit des abbasidischen Kalifats (750-1258). Hinzu kommen zahlreiche Pergamente und Papyri, sowohl auf Griechisch als auch auf Latein, die hauptsächlich aus Dura Europos und der mittleren Euphratregion stammen. Sie alle weisen eine große Anzahl von Personennamen auf, die nie systematisch gesammelt und bearbeitet wurden.Das Ziel des Projektes Neubearbeitung des Corpus der Personennamen in den griechischen und lateinischen Inschriften aus Syrien und dem Libanon ist eine vollständige Neubearbeitung und Auswertung aller Personennamen, die in griechischen und lateinischen Texten aus Syrien und dem Libanon vorkommen, sowie derer aus anderen Regionen des römischen Reiches, sofern diese von Emigranten mit nachweisbarem syrisch-libanesischem Ursprung getragen werden. Die Inschriften, die berücksichtigt werden, sind nicht nur die Steininschriften, sondern auch Pergamente, Papyri, Mosaikinschriften und Ostraka, d.h. alle nichtliterarischen griechischen und lateinischen Texte, die Personennamen enthalten: diese Texte (ca. 12.000-14.000) repräsentieren das ganze Material für die Anthroponymie dieser Regionen, die zum ersten Mal gesammelt wird.Wie es in modernen Studien zur Onomastik gängige Forschungspraxis ist, werden geographische, historische und sozio-kulturelle Elemente, wie die Herkunft, die Religion oder der Beruf der Namensträger berücksichtigt. Außerdem ist eine sprachliche, etymologische Analyse für die semitischen Personennamen (ca. 7000-8000) geplant.Alle diese Informationen werden in eine Datenbank eingetragen, die am Ende des Projektes im Internet open-access publiziert wird. Die Resultate werden zusätzlich in einer Monographie analysiert und kommentiert.Von dieser Datenbank können sowohl die Altphilologie, die Alte Geschichte und die Semitistik profitieren, Forschungsfelder, in denen ein gesteigertes Bewusstsein für die Relevanz von Namen und Namensgebung für Philologie, Geschichte, Kultur- und Religionsgeschichte zu verzeichnen ist. Die Benutzung einer open-access Datenbank stimuliert außerdem die Kooperation von verschiedenen Forschern, die auch nach dem dreijährigen Projekt neues Material eintragen und diskutieren können: die Forschung über semitische Anthroponomastik sowie die Forschung über linguistische, kulturelle und religiöse Interaktionen in der Antiken Welt kann von dieser Datenbank unzweifelhaft profitieren. Die Datenbank ist eine Innovation in der Forschung über semitische Personennamen, und der erste Schritt für eine reiche Sammlung der semitischen Anthroponomastik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung