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Trockenperioden im Indischen Monsunsystem auf Jahrtausend-Zeitskalen

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387728878
 
Die Intensität des Indischen Sommermonsuns (ISM) ist auf allen klimatischen Zeitskalen hochvariabel und reagiert sehr sensitiv auf den globalen Klimawandel. Nach heutigen Beobachtungen sind es vor allem Temperaturänderungen in Indischen Ozean, die Veränderungen in der Niederschlagstätigkeit über Indien bewirken. Auf längeren Zeitskalen müssen aber auch Veränderungen in der solaren Einstrahlung sowie Wechselwirkungen mit Änderungen in der Atmosphären- und Ozeanzirkulation, mit dem Schmelzen und Wachsen von kontinentalen Eisschilden und mit den Gehalten an Treibhausgasen in der Atmoshäre als Steuerungsfaktoren in Betracht gezogen werden. Dabei wird die Bedeutung dieser Faktoren aber immer noch kontrovers diskutiert. Unter dem Eindruck vom durch den Monsun induzierten, zum Teil zerstörerischen, Überflutungen und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung und Wirtschaft in Indien haben sich auch die meisten paläoklimatischen Untersuchungen auf die Ursachen für Phasen stark erhöhter Monsun-Niederschläge konzentriert obwohl auch längere Trockenperioden negative Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Wirtschaft bedeuten. Auch aus neueren paläoklimatischen Rekonstruktionen kann sehr deutlich abgeleitet werden, dass insbesondere auf Zeitskalen von wenigen Jahrhunderten bis Jahrtausenden immer wieder besonders starke Trockenperioden stattgefunden haben, deren Ursache noch nicht vollständig geklärt ist. Dies liegt vor allem an dem Mangel verlässlicher Rekonstruktionen für die Niederschlagsänderungen im dem Kerngebiet der Monsun-Niederschläge. Deshalb zielt dieses Projekt auf die Erstellung einer 70.000 Jahre zurückreichenden Zeitreihe für Niederschlagsänderungen über dem südlichen Indien. Anhand von Wasserstoff- und Kohlenstoff-Isotopenverhältnissen von terrestrischen Pflanzenwachsen, die in marinen Sedimenten abgelagert werden, sollen Veränderungen im Niederschlag für diesen Zeitraum quantifiziert werden. Hierfür steht seit 2016 erstmals einzigartiges Probenmaterial aus dem IODP Programm, Reise 353, von der Bohrung U1446 im Golf von Bengalen zur Verfügung. Mit Hilfe der neuen Niedrschlagskurven sollen dann Aussagen über das Ausmass von früheren, lang anhaltenden Trockenperioden und deren klimatische Ursachen getroffen werden.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartner Professor Dr. Philippe Martinez
 
 

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