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GRK 2445:  Temporalitäten von Zukunft in Lateinamerika: Dynamiken der Aspiration und Antizipation

Fachliche Zuordnung Geschichtswissenschaften
Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung
Literaturwissenschaft
Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Sozialwissenschaften
Wirtschaftswissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387809396
 
Mit der Erforschung lateinamerikanischer Temporalitäten von Zukunft ist es dem IGK gelungen, einen innovativen, international beachteten Forschungsschwerpunkt zu etablieren und eine zukunftsweisende Qualifizierungs- und Forschungskooperation der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Potsdam mit drei der namhaftesten Forschungsinstitutionen Mexikos auszubauen: dem Colegio de México, der Universidad National Autónoma de México und dem Centro de Investigaciones e Estudios Superiores de Antropología Social. Das IGK widmet sich der Erforschung von Zeitlichkeiten der Zukunft, bei der Soziologie, Geschichte, Kultur- und Sozialanthropologie, Literatur- und Kulturwissenschaft, Ökonomie, Erziehungswissenschaft und Politologie in Mexiko und Deutschland zusammenarbeiten. Dabei hat sich Lateinamerika als Kontinent erwiesen, der als beispielhafter Schauplatz einer polyzentrischen, von Machtasymmetrien geprägten Globalisierung betrachtet wird und durch eine besondere kulturelle Heterogenität und soziale Ungleichheiten geprägt ist. Die Unterscheidung von Aspirationen und Antizipationen wird auch in der kommenden Förderphase zugrunde gelegt: Sie dient zur Differenzierung zwischen Projektionen, die Akteure von kommenden Zeiten vornehmen und die somit aktiv Zukünfte herbeiführen (Aspirationen), und Praktiken, mit denen Akteure in Bezug auf unabwendbare und nicht beeinflussbare Entwicklungen oder auf mögliche und unsichere Zukünfte handeln und somit Kontingenzen bewältigen (Antizipationen). Mithilfe dieser Unterscheidung erforschen die Wissenschaftler*innen und Doktorand*innen des IGK weiterhin drei Teilbereiche, mittels derer sich die Projekte in Untergruppen systematisieren und in einen fruchtbaren Austausch führen lassen: 1) Protagonists of the future, 2) projections of the future, 3) processes that affect the future. In der zweiten Förderphase nimmt das IGK eine Weiterentwicklung und Neugewichtung des bisherigen Forschungsprogramms vor, die auf den bisherigen Ergebnissen aufbaut und auf aktuell drängende Fragen reagiert. Es widmet sich dabei u.a. der Erforschung der wechselseitigen Beziehungen zwischen langfristigen Prozessen und mittelfristigen Zukunftsprojektionen einerseits und kurzfristigen Antizipationen andererseits. Die Aufmerksamkeit liegt verstärkt auf alltäglichen zukunftsgerichteten Aktivitäten, die z.B. mit Bezug auf die Realität der Pandemie und zum Zwecke der Deckung lebensnotwendiger Bedürfnisse erfolgen. Das zentrale konzeptuelle und theoretische Ziel in der zweiten Förderperiode besteht darin, neue analytische Beschreibungskategorien für lateinamerikanische Temporalitäten der Zukunft zu erarbeiten und sich dabei von geometrischen Zeitvorstellungen wie ‚linear‘ und ‚zyklisch‘ zu lösen. Das IGK ermöglicht es qualifizierten Nachwuchswissenschaftler*innen, innovative Promotionsprojekte in einem anregenden, interkulturellen und interdisziplinären Forschungsumfeld zu realisieren.
DFG-Verfahren Internationale Graduiertenkollegs
Internationaler Bezug Mexiko
Antragstellende Institution Freie Universität Berlin
Mitantragstellende Institution Humboldt-Universität zu Berlin; Universität Potsdam
 
 

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