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Welche Prozesse und tektonischen Abläufe formten den Nordrand der kanadischen Arktis?

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387983493
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Dieses Projekt befasste sich mit der Eozänen morphotektonischen Entwicklung von Pearya, einem Terrain am nördlichsten Rand Nordamerikas. Wir fanden heraus, dass Pearya während der eurekanischen Intraplatten- Orogenese eine ausgeprägte und episodische Exhumierung erfahren hat. Die Exhumierungsmuster des Eurekan- Gürtels auf Pearya ähneln denen von Svalbard. Zeitlich fällt die Exhumierung von Pearya mit der anomalen Subsidenz des Lomonosov-Rückens zusammen. Die Exhumierungsraten unterscheiden sich aber von denen der südlichen Ellesmere-Insel. Das Exhumierungsmuster des Eureka-Intraplatten Orogens scheint durch Änderungen der Spreizungsraten und -richtungen der Norwegisch-Grönländischen See gesteuert zu werden, was die Annahme bestätigt, dass Deformationen innerhalb von Platten auf Fernwirkungen von Prozessen entlang der Plattenränder zurückzuführen sind. Die Exhumierungsmuster variieren innerhalb des Eurekan- Gürtels und werden durch Strukturen gesteuert, die von früheren Orogenesen ererbt wurden. Wir konnten außerdem zeigen, dass die Hauptperiode der Topographiebildung mit postulierten Perioden Eozän-Oligozäner kontinentaler Vergletscherung sowie dem Auftreten von Ice-rafted debris zusammenfiel, was darauf hindeutet, dass das Eurekan-Orogen die Keimzelle für Eiskappen und Vergletscherung gebildet haben könnte. Unsere Daten spiegeln auch die jüngste Erosionsgeschichte wider: Während der letzten 5 Ma erlebte Pearya ausgeprägte glaziale Erosion und Einschneidung, die lokal so intensiv war, dass das Apatit-(U-Th)/He-System teilweise zurückgesetzt wurde, selbst wenn keine offensichtliche tektonische Aktivität vorlag. Die intensive glaziale Erosion fand unabhängig von der Lithologie statt, ist aber immer mit bestimmten Landformen verbunden, nämlich den Seitenwänden von glazial eingeschnittenen Tälern.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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