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Electron-Positron-Paarproduction bei Anwesenheit starker und oszillierender elektromagnetischer Felder

Fachliche Zuordnung Optik, Quantenoptik und Physik der Atome, Moleküle und Plasmen
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 388776593
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projekts wurden theoretische Studien zur Elektron-Positronpaarerzeugung in starken externen Laserfeldern unter Berücksichtigung von Zeit- und Ortsabhängigkeiten der Felder durchgeführt. Basierend auf einer exakten, feldtheoretischen Methode (In-/Out-Formalismus) wurden für experimentell relevante Feldkonfigurationen die Observablen und Charakteristiken des Paarerzeugungsprozesses nicht-störungstheoretisch bezüglich der Wechselwirkung des quantisierten Dirac- Feldes mit den elektromagnetischen Hintergrundfeldern jenseits der Dipolnäherung berechnet. Somit konnte für eine Reihe von Szenarien die bisher genauesten Vorhersagen, beispielsweise für die Spektren der erzeugten Teilchen, erzielt werden. Wie die angestellten Analysen zeigen, sollten generell die Ortsabhängigkeiten in realistischen Laserfeldern berücksichtigt werden. Wie Vergleiche zwischen den von uns erzielten exakten Resultaten mit denen im Rahmen der Locally-Constant-Field-Approximation (LCFA) erfolgten Berechnungen zeigen, werden die Spektren sowie die Anzahl der produzierten Teilchen durch die LCFA-Rechnungen vielfach überschätzt. Das ist insbesondere auch für die Feldkonfigurationen im dynamisch assisierten Schwinger-Effekt der Fall, wo bereits die bloße Berücksichtigung der endlichen Zeitdauer sowie räumlichen Lokalisierung des starken, ansonsten schwach variierenden Pulses starken Einfluss auf die Charakteristiken der Paarerzeugung ausüben. Detailiertere Studien zu Einflüssen konkreter Ortabhängigkeiten sowie Pulsformen erlauben es im Prinzip die für experimentelle Beobachtung des Schwinger-Effekts aussichtsreichsten Feldkonfigurationen aufzufinden. Im Laufe unserer Studien zeigte sich dennoch, dass die praktische Durchführung exakter numerischer Berechnungen für allgemeine, raum- und zeitabhängige Felder letztlich durch die enorm anwachsende Rechenzeit Grenzen gesetzt sind. Aus diesem Grund war es auch wichtig genaue Kriterien bzw. Gültigkeitsbereiche für die Anwendung gängiger Näherungen zu beleuchten bzw. anzugeben. Im Rahmen des Projekts konnte die hier entwickelte und verwendete feldtheoretische Methode dahingehend verallgemeinert werden, sodass auch die Berücksichtigung der zusätzliche Wechsel-wirkung des quantisierten Dirac-Feldes mit dem quantisierten Strahlungfeld gelang. Diese Erweiterung erlaubte uns erste Berechnungen von Spektren der aus dem Vakuum emittierten Photonen jenseits bisher verwendeter Näherungen durchzuführen. Gerade für den Nachweis des (dynamisch assistierten) Schwinger-Effekts erscheinen Untersuchungen der Charakteristiken des Erzeugungs-prozesses weicher Photonen, als mögliche Signatur für den Schwinger-Effekt vielversprechend. Inwieweit mögliche Verstärkungseffekte der Elektron-Positronpaarerzeugung bei Anwesenheit reeller Photonen im Ausgangszustand eintreten, sollte in weitergehenden Studien aufgeklärt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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