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Die Geometrie des Übergangszustands in der getriebenen Dynamik molekularer und spintronischer Systeme

Antragsteller Professor Dr. Jörg Main
Fachliche Zuordnung Optik, Quantenoptik und Physik der Atome, Moleküle und Plasmen
Förderung Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389136112
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Zielsetzung des Projekts beinhaltete die systematische Untersuchung der Dynamik und die Bestimmung der Stabilität und Ratenkonstanten für zeitlich getriebene physikalische und chemische Systeme mit einem oder mehreren Rang-1 Satteln. Hierzu wurden numerisch effiziente Algorithmen zur Konstruktion und Interpolation der zeitabhängigen normal-hyperbolisch invarianten Mannigfaltigkeit (NHIM) und zur Berechnung der instantanen und der zeitlich gemittelten Zerfallsrate des Übergangszustands entwickelt und implementiert. Die Verfahren wurden auf eine Vielzahl verschiedener Systeme angewandt, wodurch neue Erkenntnisse über diese Systeme gewonnen werden konnten: In mehrdimensionalen, getriebenen Modellsystemen oder bei der LiCN-Isomerisation zeigen sich Bifurkationen in der Dynamik auf der NHIM. Diese haben Einfluss auf die Zerfallsraten des Übergangszustands und ermöglichen prinzipiell die Kontrolle chemischer Reaktionen über ein äußeres Treiben. Für ein langsam getriebenes Zwei-Sattel-System konnte trotz fraktaler Strukturen im Phasenraum eine globale Trennfläche zwischen Reaktanten und Produkten konstruiert werden, die nur von wenigen Trajektorien mehrfach gekreuzt wird. In thermischen Systemen mit Dämpfung und Rauschen konnte gezeigt werden, dass sich die Temperaturabhängigkeit der Zerfallsrate durch geeignete Wahl des äußeren Treibens beeinflussen lässt. Die Methoden erlauben zudem die Untersuchung der Stabilität von Satelliten in der Umgebung der instabilen Lagrangepunkten von Sonne-Planet-Mond-Systemen und ermöglichen, durch die Wahl geeigneter Bahnen den Treibstoffbedarf zur Stabilisierung des Satelliten zu reduzieren. In ferromagnetischen dünnen Filmen konnte die für technische Anwendungen, wie Datenspeicherung im Rahmen der Spintronics, wichtige U mklapprate des Makrospins in Modellen ohne und mit Berücksichtigung von Trägheitstermen in der Spindynamik berechnet werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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