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Die Beendigung von Sanktionen in Krisenzeiten: die Rolle externer Schocks

Antragstellerin Dr. Julia Grauvogel
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389266222
 
Der vorliegende Antrag strebt eine Fortsetzung des DFG-finanzierten Projektes „Die Beendigung Internationaler Sanktionen: Ursachen, Prozesse und innerstaatliche Folgen“ an. Das laufende Projekt hat die Ursachen, Prozesse und Folgen der Aufhebung von Sanktionen untersucht. Mithilfe eines neuen Datensatzes, umfassender statistischer Analysen und Fallstudien hat das Projekt bei der Erforschung der Fragen, wie und warum Sanktionen enden und welche Konsequenzen dies hat, wissenschaftliches Neuland betreten. Das Projektteam hat zentrale Erklärungsfaktoren für zwei unterschiedliche Wege zur Beendigung von Sanktionen – eine Kapitulation der Sanktionssender und politische Eingeständnisse der sanktionierten Staaten – identifiziert und die graduelle Natur der Beendigungsprozesse konzeptualisiert und empirisch erfasst. Erste Ergebnisse zeigen außerdem, dass wirtschaftliche und humanitäre Überlegungen der Senderstaaten die Beendigung von Sanktionen beeinflussen. Diese Überlegungen können sich durch externe Schocks grundlegend verändern, wie aktuelle Diskussionen über mögliche Anpassungen oder Aufhebungen von Sanktionen in Zeiten der Corona-Pandemie zeigen. Bisher fehlen jedoch systematische theoretische Erklärungen und empirische Analysen zum Einfluss externer Schocks auf die Beendigung von Sanktionen. Basierend auf den Ergebnissen des laufenden Projektes soll im Fortsetzungsprojekt untersucht werden, ob und wie externe Schocks – die als Ereignisse oder Entwicklungen definiert werden, die exogen in Bezug auf die Ziele der Sanktionen sind, aber nicht notwendigerweise ihren Ursprung außerhalb der sanktionierenden oder sanktionierten Staaten haben – die Beendigung von Sanktionen beeinflussen. Dabei stellt der Fortsetzungsantrag zwei miteinander verknüpfte Fragen: Heben Sanktionssender in Reaktion auf externe Schocks wie COVID-19, Finanzkrisen oder Naturkatastrophen (schrittweise) ihre Maßnahmen auf? Oder nutzen sie stattdessen andere außenpolitische Instrumente, wenn externe Schocks dazu führen, dass Sanktionen zu kostspielig oder aus humanitären Gründen unhaltbar werden? Um diese Fragen zu analysieren, beantrage ich finanzielle Mittel für weitere 1,5 Jahre. Das Fortsetzungsprojekt verwendet einen Multi-Methoden-Ansatz. Dieser umfasst die Aktualisierung des Datensatzes, um die Zeit der Corona-Pandemie abzudecken, innovative statistische Analysen und zwei Fallstudien, die Überlegungen von Senderstaaten zur Weiterführung oder Beendigung von Sanktionen angesichts externer Schocks mithilfe von Interviews und Dokumentenanalysen nachzeichnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz, USA
 
 

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