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Landesgartenschauen als Format der ereignisorientierten Entwicklung von Klein- und Mittelstädten

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389503094
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem Projekt wurden Landesgartenschauen in Deutschland als Format der ereignisorientierten Entwicklung von Klein- und Mittelstädten allumfassend untersucht. Mithilfe der in Arbeitsschwerpunkt 1 erstellten Datenbank konnten Landesgartenschauen in Deutschland erstmals flächendeckend und vergleichend untersucht werden. Die in Arbeitsschwerpunkt 2 und 3 durchgeführten insgesamt 13 Fallstudien erzielten sehr umfangreiches Material und ermöglichten eine tiefgehende Untersuchung der Zielsetzungen und politischen Rahmenbedingungen zur Bewerbung einer Landesgartenschau und des Planungsprozesses mit Partizipation, Akzeptanzbedingungen und Konflikten, umgesetzten Maßnahmen und deren Bereichen und Wirkungsbereichen sowie dem Zutreffen eines Vorzieh- oder Umlenkungseffekts, der Durchführungsphase mit der Ermittlung der Besuchszahlen sowie die zugrundeliegenden Determinanten und kurzfristigen insb. Ökonomischen Effekten sowie der Nachnutzungs- und Effektphase zur Darstellung des Wissenstransfers im Rahmen von Landesgartenschauen, Evaluationen, der Organisation der Nachnutzung und Pflege sowie der mittel- und langfristigen Effekte der Landesgartenschauen auf die ausrichtende Stadt. Anhand der analysierten Aspekte konnten die im Forschungsvorhaben formulierten Hypothesen und Leitfragen überprüft bzw. beantwortet werden. Damit konnte zu einem besseren wissenschaftlichen Verständnis von Landesgartenschauen beigetragen und ein vergleichender Untersuchungsansatz vorgestellt werden. Darüber hinaus ermöglichte das Projekt eine Einführung eines konzeptionellen Modells zur Darstellung des Systems Landesgartenschau mit Rahmenbedingungen und Zielsetzungen, relevanten Akteur:innen und Prozessen (Phasen und Governance-Ebenen) sowie als Output mittel- und langfristige Effekte. Das Modell kann eine Basis für weitere Untersuchungen im Bereich der ereignisorientierten Stadtentwicklung sein. Im Projektverlauf war insbesondere die COVID-19-Pandemie und damit verbundene Kontaktbeschränkungen eine Herausforderung bei der Durchführung der Ex-Post-Fallstudien. Insgesamt spiegeln sich diese Umstände jedoch nicht in den Ergebnissen wider, da umfassende Lösungsansätze durch telefonische- sowie Videointerviews, der Bereitstellung von umfänglichen Material durch die Akteur:innen und generell eine sehr gute Zusammenarbeit gefunden wurden. Als Limitation des Vorgehens sind zwei nicht durchgeführte Fallstudien bei der Grundsatzentscheidung in Arbeitsschwerpunkt 3 anzuführen, da dort Probleme mit der Erreichbarkeit der Akteur:innen sowie der Zugänglichkeit von relevanten Dokumenten auftraten. Hier konnte ausschließlich eine Beobachtung der Städte in dieser Phase in den Medien erfolgen. Bzgl. Der Ergebnisse war überraschend, dass H1 nicht vollständig bestätigt werden kann, da im Rahmen der Fallstudien analysiert wurde, dass insbesondere der Wissenstransfer zwischen Städten und durch das Land von vielen Akteur:innen als unzureichend bezeichnet wird, wodurch Wissenslücken entstehen. Darüber hinaus trifft das in H7 formulierte Partizipationsparadox nur auf einen Teil der untersuchten Städte (Befragung/Datenbank und Fallstudien) zu, sodass die Bevölkerung z. T. bereits im Bewerbungsprozess großes Beteiligungsinteresse zeigte.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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