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Integrierte Memristor-Basierte Rechner-Architekturen (IMBRA)

Fachliche Zuordnung Elektronische Halbleiter, Bauelemente und Schaltungen, Integrierte Systeme, Sensorik, Theoretische Elektrotechnik
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 389549790
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt „IMBRA – Integrierte Memristor-basierte Rechnerarchitekturen“ verfolgte die Zielsetzung, das Rechnen mit Memristoren (Memristive Computing), in diesem Falle konkret am Beispiel der für das Projekt verfügbaren ReRAM-Technologe des IHP, voranzubringen. Während bis zum Projektstart die aus der Literatur bekannten Lösungen zumeist die prinzipielle Machbarkeit einzelner Boolescher Operatoren wie AND, OR, etc. im Blickfeld hatten, wollte das Projekt IMBRA mit dem Entwurf von Addierern und deren angestrebter prototypischer Realisierung sowohl konzeptionell als auch technologisch einen Schritt weitergehen. Eine wichtige qualitative Schwerpunktsetzung betraf das Ausnutzen der Multibit-Eigenschaft von ReRAMs zum Aufbau übertragsfreier und ternäre Operanden verarbeitende Addierer, was herkömmliche Speichertechnik prinzipiell nicht so effizient wie ReRAMs leisten kann. Zur Umsetzung der Ziele forschte IMBRA auf drei Feldern: (i) auf der Bauteileebene wurden fundamentale Basisschaltungen für das Auslesen und Beschreiben von Multibit-ReRAMs erstmalig in IHP-Technologie entwickelt und als Chip in 130nm Technologie realisiert. (ii) Ferner wurden auf der Schaltungsebene unterschiedlich geeignete Schaltkreise für die Auswertung der ternären Operanden nahe am Speicher (In-memory Computing) entworfen und durch Simulation verifiziert, um damit durch Ausnutzung von ReRAM-Technik zukünftige Energieeffizientere arithmetische Schaltungen als gegenwärtig, zu erhalten. (iii) In einem weitergehenden Schritt auf der Architekturebene wurde genau untersucht, wie ein zukünftiger auf ternären Datenpfaden arbeitender Prozessor, im konkreten Falle auf Basis des offenen RISC-V Befehlssatzes, aussehen muss, damit man das Potential der ReRAMs für Multibit-Speicherung und übertragsfreier Arithmetik allgemein für die Rechentechnik ausschöpfen kann. Hinsichtlich der erreichten Ergebnisse und deren Nachhaltigkeit ergibt sich Folgendes. (i) auf der Bauteileebene hat IMBRA wichtige Erkenntnisse für die ReRAM-Technologie am Technologiestandort Deutschland gewonnen, speziell für das Auslesen und Schreiben von Multibit-Zuständen betreffend. (ii) Wird diese Technologie weiterentwickelt und verbessert, so sind nun Schaltkreise und Verarbeitungskonzepte durch IMBRA vorhanden, die an das Auslesen von ReRAMs anschließen, und Energie-effizienteren Addierer ermöglichen. In einem weiteren Schritt müssen diese in IMBRA per Simulation überprüften Lösungen nun in Chips realisiert und erprobt werden. Funktionieren die Schritte (i) und (ii) liegt mit (iii) ein Bauplan vor, wie dies gewinnbringend in einer zukünftigen kompletten Prozessorarchitektur genutzt werden kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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