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'Verfall' und 'Blütezeit' der Redekunst? Praktische und literarische Rhetorik im hellenistischen und kaiserzeitlichen Griechenland. Ein Vergleich

Antragsteller Dr. Jan Erik Heßler
Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390190081
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rhetorikkultur der hellenistischen Periode besser erschlossen werden kann als allgemein angenommen. Es zeigt sich, dass von einer Dekontextualisierung und Spezialisierung rhetorischer Aktivität keine Rede sein kann. Statt des angenommenen Rückzugs in die Rhetorenschule und des Verfassens ,barocker Spielereienʽ finden wir vielmehr eine in sich konsequente und kontinuierliche Entwicklung, die nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens umfasst. Mit Blick auf die Kaiserzeit zeigt sich, dass Phänomene und Formen vorgeprägt werden wie etwa der Zusammenhang von Politik und sophistischer Epideiktik. In den Formen hingegen sind etwa im Unterricht noch nicht die standardisierten Schemata vorhanden, die in der Kaiserzeit in den Sammlungen von Progymnasmata fixiert werden. In jedem Fall lohnt es sich, das Mosaik der hellenistischen Rhetorik zusammenzusetzen, auch wenn einige Steine unwiederbringlich verloren sind. Für das Verständnis der rhetorischen Tradition vom Beginn bis zur Spätantike sind die Linien, die durch die hellenistische Zeit verlaufen, in jedem Fall von essentieller Bedeutung, wie meine Monographie in absehbarer Zeit zeigen wird. Für weitere Studien dürften das präsentierte Material sowie meine Kontextualisierung und Schlussfolgerungen wichtige Anregungen bieten.

 
 

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