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Gesproche Sprache in Bewegung: Lernen und Anpassung gesprochener Sprache im Kontext von Körperbewegungen

Antragstellerin Dr. Susanne Fuchs
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390200946
 
Im alltäglichen Leben sprechen wir oft wenn wir uns bewegen (z.B. beim Spazierengehen, Kochen, Stricken) und wir bewegen uns, wenn wir sprechen (z.B. den Kopf, die Arme und Hände, Körperhaltung). Die Atmung ist dabei ein Bindeglied zwischen Bewegung und gesprochener Sprache und eine Quelle für diese Aktivitäten. Sie liefert dem Gehirn und den Muskeln Sauerstoff. Der Ausatemluftstrom wird für die Lautproduktion benutzt, die Atmung ist auch ein Motor für den Sprachfluss und wird mit Prosodie und Syntax koordiniert.Den neusten Theorien zu -situated and embodied- Kognition folgend, wird Salammbo's Originalität sein, den Einfluss von Bewegungen der Gliedmaßen auf die gesprochene Sprache zu untersuchen und die Atmung darin als Vermittler zwischen beiden zu betrachten. Das Projekt hat eine interdisziplinäre Herangehensweise und integriert Linguistik, Sportwissenschaften und Psychologie. Das erste Ziel des Projektes ist es, mit Hilfe neuster Technologie ein neues multimodales Korpus mit parallelen Aufnahmen von Bewegung, Atmung, Artikulation und Akustik zu generieren. Eine sprachübergreifende Langzeitstudie soll durchgeführt werden. Dafür werden deutsche und französische MuttersprachlerInnen Erzählungen mit neuen Wörtern an drei Tagen lesen und danach wiedergeben. Spezifische Eigenschaften (körperlicher Fitnessgrad und Körper-Masse-Index), die dafür bekannt sind, dass sie die Atmung und Bewegung beeinflussen, werden dabei als bestimmende Faktoren für gesprochene Sprache im Kontext von Bewegung in Betracht gezogen. Um die Beziehung zwischen Sprechen-Atmen-Bewegen zu untersuchen, werden außerdem verschiedene Bedingungen eingeführt: keine Bewegung, freie Handbewegung und rhythmische Bewegungen der Füße oder Hände. Auf der Grundlage des Korpus wird das Thema in vier Arbeitsprogrammen erforscht: a) zum Einfluss von spezifischen Körpereigenschaften auf die Beziehung von Bewegung - Atmung und auf verschiedene linguistische Ebenen von der Phonetik bis zur Syntax; b) zum Einfluss von Körperbewegungen auf die Sprechplanung, prosodische und segmentale Eigenschaften; c) zur Synchronisation von Atmungs-, Sprech- und Gliedmaßenbewegungen unter Zuhilfenahme von modernen Analyseverfahren; und d) zur Rolle von Bewegung für Kurz- und Langzeitgedächtnisprozesse beim Lernen von neuem Vokabular. The ForscherInnen der Teams haben verschiedene Kompetenzen im Bereich Sprach-, Kognitions- und Ingenieurswissenschaften, Sprachproduktion, multimodale Kommunikation, motorische Kontrolle, Lernen und Signalverarbeitung. Sie ergänzen sich in diesen Bereichen. Mehrere Schritte werden vorgeschlagen, die die Ergebnisse des Projektes verschiedenen Zielgruppen vermitteln sollen, von einem wissenschaftlichen, klinischen zu einem breiten Publikum. Die Ergebnisse des Projektes werden einen grundlegenden Beitrag für das tiefere Verständnis von gesprochener Sprache im Kontext von Körperbewegung leisten. Ebenso sind zahlreiche Anwendungen im klinischen Bereich und in der Pädagogik denkbar.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartnerin Dr. Amélie Rochet-Capellan
 
 

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