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Die Rolle von Beratung und Information für die Adoption von integrierten Bodenfruchtbarkeitspraktiken und Wohlfahrtseffekte für Landwirte: eine randomisierte, kontrollierte Studie in Äthiopien

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390367541
 
Ein hohes Maß an Bodendegradation stellt eine der größten Herausforderungen für eine nachhaltige Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität dar. Bodendegradation ist mit sinkender Bodenfruchtbarkeit und Ertragsdefiziten verbunden, die eine besondere Bedrohung für den Lebensunterhalt von Kleinbauern in Subsahara-Afrika darstellen. Eine breite Palette von integrierten Bodenfruchtbarkeitspraktiken (ISFM) wurde bereits entwickelt, um Bodenfunktionen wiederherzustellen und zu verbessern. Trotz der potenziellen Vorteile dieser Praktiken sind die Adoptionsraten unter Kleinbauern in Subsahara-Afrika niedrig. Eine große Anzahl von Studien untersucht die Determinanten der Adoption, überwiegend basierend auf Querschnittsdaten. Viele dieser Studien identifizieren den Mangel an Information als ein wichtiges Hindernis für die Adoption und betonen daher die Bedeutung von landwirtschaftlichen Beratungsdiensten, um die Verbreitung der Technologien zu fördern. Trotz hoher politischer Relevanz, gibt es bisher vergleichsweise wenige gründliche Untersuchungen zu den Auswirkungen von Beratungsprogrammen auf das Wissen und Adoptionsverhalten von Landwirten.In diesem Antrag beabsichtigen wir eine randomisierte, kontrollierte Studie durchzuführen, um die Auswirkungen einer dezentralisierten Beratung und videobasierten Informationsbereitstellung auf das Wissen der Landwirte, ihr Selbstvertrauen und die Annahme von ISFM-Praktiken zu untersuchen. Darüber hinaus werden heterogene Effekte analysiert mit besonderem Augenmerk auf Sozialkapital. Da der dezentralisierte Beratungsansatz auf dem Wissenstransfer von Landwirt zu Landwirt basiert, ist zu erwarten, dass das bereits existierende Sozialkapital auf Gemeindeebene einen wichtigen Einfluss auf die Effektivität des Ansatzes hat. Schließlich wollen wir die mit der Einführung von ISFM-Praktiken verbundenen Wohlfahrtseffekte beurteilen. Die vorgeschlagene Studie baut auf verfügbaren Baseline-Daten von 2595 landwirtschaftlichen Haushalten im äthiopischen Hochland auf. In der geplanten Erhebung werden Daten von denselben Haushalten gesammelt. Darüber hinaus ergänzen wir unseren Datensatz mit Ernteschnitten von einer zufällig ausgewählten Teilstichprobe von 210 Haushalten. Für die Analyse werden ökonometrische Techniken verwendet. Ertragsschätzungen werden mit Beobachtungsdaten von ca. 8000 Feldern durchgeführt und - zur Validierung der Ergebnisse - mit Ernteschnitten von ca. 600 Feldern. Darüber hinaus werden die Einkommenseffekte auf der Haushaltsebene geschätzt. Die Studie wird belastbare Ergebnisse zur Effektivität von relativ kostengünstigen Verbreitungsmechanismen für nachhaltige landwirtschaftliche Technologien liefern und somit die Forschungsrichtung vorantreiben. Darüber hinaus werden die Ergebnisse auch für Politik und Entwicklungspraxis wertvoll sein, um Interventionen zu entwickeln und zu multiplizieren und somit Entwicklungsziele effektiver zu erreichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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