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Auf dem Weg in die Bewertungsgesellschaft?
Antragsteller
Privatdozent Dr. Thorsten Peetz, seit 10/2022
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390589611
Seit Anfang der 2010er Jahre setzt sich die Soziologie der Bewertung in zahlreichen Einzelstudien mit vielfältigen Phänomenen des Vergleichs und der Evaluation, des Rankens und des Ratens auseinander. Versuche, übergreifende gesellschaftliche Entwicklungen und Tendenzen zu untersuchen, bleiben bislang allerdings noch aus. Das beantragte Netzwerk stellt sich dieser Forschungslücke und versammelt Mitglieder, die sich aus verschiedenen theoretischen und empirischen Perspektiven mit Bewertung auseinandersetzen. Es wird dazu beitragen, soziologische Expertise zu Bewertungen in unterschiedlichen Gesellschaftssphären zu bündeln und mittels des Vergleichs eine Analyse sphärenübergreifender Entwicklungen zu ermöglichen. Die Ausgangsthese lautet dabei, dass Bewertungen nicht nur in nahezu jedem Winkel der Gesellschaft anzutreffen sind, sondern sie sich in der jüngsten Vergangenheit auch immer weiter ausbreiten, intensivieren und transformieren: Wir befinden uns auf dem Weg in eine Bewertungsgesellschaft, der durch Prozesse der Quantifizierung und Standardisierung, der Digitalisierung und Algorithmisierung sowie der Popularisierung und Amateurisierung vorangetrieben wird. Das Netzwerk diskutiert entsprechend die theoretischen Grundlagen der Soziologie der Bewertung, zeichnet Entwicklungen in unterschiedlichen Bewertungssphären nach und identifiziert übergreifende Entwicklungen. Auf dieser Grundlage wird der Wandel zur Bewertungsgesellschaft gesellschaftstheoretisch eingeordnet, indem nach Konsequenzen für soziale Differenzierung, soziale Ungleichheit, Partizipationspotenziale und Subjektivierungsprozesse sowie nach möglichen Gegenbewegungen gefragt wird.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e)
Dr. Anne K. Krüger
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Hilmar Schäfer, von 7/2020 bis 9/2022