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European Journal for Nursing History and Ethics
Antragstellerin
Professorin Dr. Susanne Kreutzer
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Wissenschaftsgeschichte
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390659211
Die Geschichte der Pflege ist ein Forschungsgebiet, das sich in den letzten 30 Jahren zu einer wissenschaftlichen Fachdisziplin entwickelt hat. Auch die Pflegeethik ist mittlerweile als eigenständige Bereichsethik anerkannt. Bislang werden historische und ethische Fragestellungen jedoch kaum zusammen gedacht. Die ethische Diskussion bewegt sich in der Regel in einem philosophischen Argumentationsrahmen. Die Tatsache, dass ethische Fragen eine Geschichte haben und viele Themen auf eine lange Tradition ethischer Reflexion zurückblicken können und andere Themen sich wiederum in veränderten gesellschaftlichen Kontexten neu und anders stellen können, bleibt weitgehend ausgeblendet. Auch in historischen Beiträgen spielen ethische Dimensionen oft eine eher implizite Rolle, und sie werden nicht explizit thematisiert. Diese Beobachtung der wechselseitigen Rezeptionsbarrieren stellt eine wichtige Motivation zur Gründung einer neuen Fachzeitschrift dar. Indem das geplante Open Access eJournal pflegehistorische und -ethische Fragestellungen in Dialog setzt, möchte es neue Impulse für die Weiterentwicklung sowohl der Pflegegeschichte als auch der Pflegeethik geben. Damit trägt das Vorhaben dem wachsenden Forschungsgebiet der Pflegegeschichte und Pflegeethik Rechnung und bietet Forschenden zu Themen der europäischen Pflegegeschichte eine neue Publikationsmöglichkeit. Die Zeitschrift richtet sich sowohl an die Geschichtswissenschaft, die Medizingeschichte und Wissenschaftsgeschichte, die Kultur- und Sozialwissenschaften, Gesundheits- und Pflegewissenschaft, als auch die Philosophie und Theologie (hier insbesondere die Ethik). Ziel ist es, Forschende unterschiedlichster Wissenschaftskulturen als Autor_innen zu gewinnen. Alle Beiträge müssen eine historische Dimension aufweisen. Angenommen werden Originalbeiträge mit Bezug zur europäischen Geschichte, die einerseits die Vielfalt europäischer Pflegetraditionen aufzeigen, andererseits aber auch die Geschichte der wechselseitigen Verflechtungen innerhalb Europas und mit dem außereuropäischen Raum analysieren. Historisch Forschende sollen die ethischen Dimensionen ihres Themas mitdenken, ethisch Forschende sind umgekehrt aufgefordert, die historischen Dimensionen ihres Themas zu reflektieren. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass Letztere ihren Ausführungen einfach einen handbuchähnlichen historischen Überblick voranstellen sollen. Vielmehr sollen jüngste Entwicklungen und gesellschaftlich-politische Debatten, die zu den aktuellen pflegeethischen Fragestellungen geführt haben, historisiert und in die Analyse mit einbezogen werden. Umgekehrt sollen pflegehistorische Beiträge ethikgeschichtliche Überlegungen integrieren oder Bezug zu aktuellen pflegeethischen Fragen nehmen.
DFG-Verfahren
Publizieren und Lizenzieren (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Karen Nolte