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EXC 2055:  Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS)

Fachliche Zuordnung Sozialwissenschaften
Geschichtswissenschaften
Philosophie
Rechtswissenschaften
Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Wirtschaftswissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390715649
 
Das liberale Skript, verstanden als Ideen und institutionelle Vorgaben für die Organisation von Gesellschaften auf der Basis des Kernprinzips individueller Selbstbestimmung, steht unter Druck. Einige der größten Herausforderungen für liberale Demokratien gehen von autoritären Staaten sowie nichtstaatlichen Gewaltakteuren aus, die liberale Werte ablehnen. Innerhalb liberaler Gesellschaften stellen populistische Bewegungen und Parteien die vorherrschende Interpretation liberaler Ideen in Frage.Das liberale Skript sieht sich nicht zum ersten Mal weitreichenden Herausforderungen gegenüber. Es hat sich durch die Auseinandersetzung mit seinen Gegnern innerhalb und außerhalb liberaler Gesellschaften entwickelt. Die gegenwärtigen Herausforderungen überraschen im historischen Vergleich aber insofern, als sie trotz abnehmender Anzahl zwischenstaatlicher Kriege, anhaltender Wachstumsraten und dem Rückgang absoluter Armut in vielen Ländern des globalen Südens, moderater Arbeitslosenzahlen in den meisten Volkswirtschaften des globalen Nordens sowie einer allgemeinen Verbesserung des Human Development Index auftreten.Das Exzellenzcluster SCRIPTS betrachtet die gegenwärtigen Auseinandersetzungen um das liberale Skript aus einer historischen, globalen und vergleichenden Perspektive mit dem Ziel, Antworten auf drei Fragenkomplexe zu geben:(1) In welchem Maße hinterfragen Herausforderer des liberalen Skripts seinen Kern? Welche Alternativen gibt es zum liberalen Gesellschaftsmodell, und welche normative Wirkungskraft entfalten sie? Wie verhalten sich gegenwärtige Auseinandersetzungen zu früheren Anfechtungen?(2) Welche Ursachen haben diese Auseinandersetzungen? Unter welchen Bedingungen verliert oder gewinnt das liberale Skript an normativer Wirkungskraft, wann steigt die Bedeutung alternativer Skripte? Haben sich die Ursachen für die Herausforderungen des liberalen Skripts über die Zeit verändert?(3) Welche Auswirkungen haben die Auseinandersetzungen um das liberale Skript? Handelt es sich bei den Herausforderungen um temporäre Erscheinungen oder langfristige Entwicklungen, die zum Relevanzverlust des liberalen Skripts führen? Welche Folgen haben die Auseinandersetzungen für Politik, Gesellschaft und Individuen sowie für die globalen Herausforderungen im 21. Jahrhundert?Um diese Fragen zu beantworten, integriert SCRIPTS Sozialwissenschaften und Regionalstudien mit ihren westlichen und nicht-westlichen Perspektiven, ihren quantitativen und qualitativen Methoden sowie generalisierenden Konzepten und lokalen Wissensbeständen. Das Konzept der doppelten Reflexivität verbindet diese unterschiedlichen Perspektiven. Unser Ziel ist verallgemeinerungsfähiges Wissen, das sich dennoch der Relativität der Wissensproduktion bewusst ist. Dieser Ansatz verbindet unterschiedliche theoretische und methodische Zugänge auf konstruktive Weise. Er erlaubt dem Cluster, neue Antworten und Einsichten auf einige der wichtigsten gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit zu finden.
DFG-Verfahren Exzellenzcluster (ExStra)
Antragstellende Institution Freie Universität Berlin
Beteiligte Hochschule Humboldt-Universität zu Berlin
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler Professorin Dr. Schirin Amir-Moazami; Professorin Dr. Verena Blechinger-Talcott; Professorin Dr. Marianne Braig; Professor Dr. Sebastian Conrad; Professor Dr. Andreas Eckert; Professorin Anette Eva Fasang, Ph.D.; Professorin Dr. Ulrike Freitag; Professor Dr. Jürgen Gerhards; Professorin Dr. Jessica Gienow-Hecht; Professor Dr. Stefan Gosepath; Professor Mark Hallerberg, Ph.D.; Professor Macartan Humphreys; Professorin Dr. Heike Klüver; Professor Dr. Martin Kroh; Professorin Dr. Gudrun Krämer; Professor Dr. Mattias Kumm; Professorin Dr. Dorothea Kübler; Professor Dr. Steffen Mau, Ph.D.; Professor Dr. Christoph Möllers; Professor Dr. Klaus Mühlhahn; Professorin Dr. Amrita Narlikar; Professor Dr. Thomas Risse; Professorin Dr. Gwendolyn Sasse, Ph.D.
 
 

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