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Biopsychologische Stressregulation bei Burnout

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390920018
 
Burnout (BO) wird als potentielle Folge von berufsbedingter starker Belastung und chronischem Arbeitsstress verstanden. Obwohl BO keine klinische Diagnose darstellt, wird es als real existierendes Problem von der DGPPN im Sinne eines Risikozustands durch Arbeitsüberlastung gesehen. Das BO-Syndrom versteht sich überwiegend als ein subjektives Krankheitsmodell und ist offen für unterschiedliche Überlastungseffekte und Vulnerabilitäten. BO kann also sehr heterogenen Personengruppen zugeschrieben werden. Dies könnte erklären, warum bisherige Studien kein einheitliches Befundbild bezüglich biopsychologischer Korrelate beschreiben konnten. Ziel des Projekt ist die Untersuchung der These, dass Personen mit BO-Symptomatik im Vergleich zu unbelasteten gesunden Kontrollpersonen in Abhängigkeit des Schweregrads eine veränderte psychoendokrine und neuronale Stressregulation sowie allostatische Belastung aufweisen. Eine Eingrenzung der zu untersuchenden Stichprobe wird dabei Symptom- und Pathogenese-basiert vorgenommen und durch Selbst- und Fremdeinschätzungen objektiviert. Dies ist ein zentrales Alleinstellungsmerkmal dieses Projekts. Hierzu werden bei Teilnehmenden im Abstand von 6 Monaten an zwei Terminen (T1 & T3) die sog. Allostatic Load-Paramater (u.a. Haar- sowie Blutproben) erfasst. Zudem untersuchen wir erstmals die neuronale Aktivierung unter akuter Stressexposition im fMRT bei BO-Betroffenen (T2). Die bisherige Projekt-Laufzeit umfasst 36 Monate sowie eine 3monatige Corona-Soforthilfe. Mit diesem Fortsetzungsantrag wird eine Verlängerung der Doktorandenlaufzeit um weitere 6 Monate beantragt. Durch die Covid-19 Pandemie und damit einhergehenden Laborschließungen war die Datenerhebung in den letzten 14 Monaten (und fortwährend) gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Bislang konnten 128 Versuchspersonen rekrutiert werden. Davon haben 76 Vps die Studie abgeschlossen. Von 104 Personen konnten wir die Allostatic Load-Parameter zu T1 erheben. An der fMRT-Untersuchung (T2) haben bislang 117 Personen teilgenommen. Vorläufige Auswertungen deuten u.a. auf eine mögliche Verschiebung des hämostatischen Gleichgewichts bei BO hin. Zeitgleich konnten wir inzwischen Modifikationen des Stress-Paradigmas sowie eine neue Auswertungs-Strategie für ScanSTRESS-Daten erfolgreich etablieren und publizieren (Henze et al., 2020), welche hier angewendet werden. Unter normalen Bedingungen hätten wir die Datenerhebung bis März 2021 abschließen können und wären im Soll unseres ursprünglichen Zeitplans gewesen. Durch Covid-19 wird sich der Abschluss der Datenerhebung auf Ende 2021/Anfang 2022 verschieben.Da die finalen (biochemischen) Datenanalysen und statistischen Auswertungen sowie die Manuskripterstellung erst nach Abschluss der kompletten Datenerhebung stattfinden können, möchten wir mit dem vorliegenden Fortsetzungsantrag zur (teilweisen) Kompensation der Corona-bedingten Laborschließungen eine Stellenverlängerung von 6 Monaten beantragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Stefan Wüst
 
 

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