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EXC 270:  Asien und Europa im globalen Kontext: Die Dynamik der Transkulturalität

Fachliche Zuordnung Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung Förderung von 2007 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 39092596
 
Die Beziehungen zwischen Asien und Europa waren immer intensiv und spannungsreich, meist aber asymmetrisch. Die Mitglieder des Exzellenzclusters verstehen diese Schieflagen aber nicht als Mangel, sondern als Normalzustand kultureller Beziehungen, der schöpferische wie destruktive Energien freisetzt und seit frühesten Zeiten nachzuweisen ist. Das Ziel des Exzellenzclusters besteht darin, Prozesse des kulturellen Austausches interdisziplinär und in einem globalen Kontext zu analysieren. "Europa" und "Asien" werden dabei als Zuordnungen von Identitäten verstanden, die sich in ihren Differenzierungen und Abgrenzungen stets beeinflusst und verändert haben.
Die thematische Ausrichtung des Exzellenzclusters umfasst vier Forschungsfelder: "Regierungskunst und Verwaltung", "Öffentlichkeit und Medien", "Gesundheit und Umwelt" sowie "Geschichte und Kulturerbe". In diesen zentralen Themenbereichen wechselseitiger Beeinflussung untersuchen Vertreter aus historischen und gegenwartsbezogenen Europa- und Asienwissenschaften vor allem Erscheinungen, die sich zwischen Einzelkulturen, Sprachräumen und Staaten und den entsprechenden Fächern gebildet haben. Die Heidelberger Wissenschaftler verstehen sich daher als Grenzgänger zwischen den Kulturen und den diese repräsentierenden Fächern.
Das Konzept beruht auf einem nachhaltigen Einbezug von Forschenden aus Asien. Kooperationen mit Partnern aus Asien und den USA unterstützen die Internationalisierung von Forschung und Lehre. Flache Hierarchien und eine intensive Nachwuchsförderung setzen ein neues Forschungsformat um. So sind die vier Forschungsfelder durch ein "Karl-Jaspers-Zentrum für Transkulturelle Forschung" verknüpft. Das Zentrum bietet eine gemeinsame Plattform für fünf neue Professuren und fünf Nachwuchsforschergruppen, beherbergt Graduiertenschule und Wissenschaftskolleg sowie eine Infrastruktur, welche die gemeinsame Entwicklung zweier verknüpfter Datenbanken für translinguale Konzepte und transkulturelle Bilder ermöglicht. Die verschiedenen Forschungsprojekte verbinden Quellen- und Feldforschung mit theoretischen Ansätzen. Dabei wird bislang vernachlässigtes, etwa audio-visuelles Material einbezogen, um die Überprivilegierung des geschriebenen Wortes zu überwinden.
Der Exzellenzcluster löst zu enge Fächergrenzen auf, entwickelt eine in Deutschland bislang nicht gegebene, aber dringlich gebotene transkulturelle Kompetenz in "Global Studies" und bereitet so auf künftige Erfordernisse in den Austauschbeziehungen zwischen Asien und Europa vor.
DFG-Verfahren Exzellenzcluster
Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
 
 

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