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Linking Latent Transdiagnostic Anxiety Dimensions to Neural Functioning

Antragstellerin Professorin Dr. Anja Riesel
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390963431
 
Hintergrund: Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen und sind mit starker Belastung verbunden. Ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen wird als Schlüssel zur Verbesserung von Behandlungsmöglichkeiten gesehen. Man hofft, dass die Konzentration auf transdiagnostische Dimensionen von Angst die Forschung voranbringen wird. Diesem Ansatz folgend war es das Ziel der ersten Förderperiode des DFG-Projekts, psychophysiologische Indikatoren zwei zentraler transdiagnostischer Angstdimensionen (ängstliche Befürchtungen und ängstliche Erregung) zu untersuchen. Es wurden vier Prozesse untersucht: 1) die elektrophysiologische Reaktion auf Fehler, 2) der Schreckreflex bei vorhersehbarer und unvorhersehbarer Bedrohung, 3) die Ruhe EEG Aktivität und 4) Veränderungen in der Habituation an aversive Reize. Die Ergebnisse der ersten Förderphase verfeinern unser Verständnis der neuronalen Grundlagen transdiagnostischer Angstdimensionen, zeigen Grenzen auf und haben die damit verbundenen Forschungsbereiche stimuliert. Dass nur ein begrenztes Spektrum von Angststörungen einbezogen wurde, limitiert jedoch die Aussagekraft. Ziele: Im Rahmen des Verlängerungsantrags soll das Spektrum der einbezogenen Angstpatienten sowie die Stichprobengröße erweitert werden. Es werden dieselben Aufgaben verwendet um eine Zusammenführung der Daten zu ermöglichen und eine ideale Grundlage für datengetriebene Analysen zu schaffen. Das Projekt hat drei Ziele:1. Untersuchung transdiagnostischer und störungsspezifischer Abweichungen bei neuronalen Mechanismen, die eng mit Angstdimensionen verbunden sind (top-down Ansatz).2. Anwendung von maschinellem Lernen zur Differenzierung klinischer Gruppen auf Grundlage quantitativer EEG-Parameter.3. Datengetrieben Analysen zur Erstellung neuronaler Profile mit den untersuchten elektrophysiologischen Markern und Verknüpfung mit Angstdimensionen (bottom-up Ansatz). Geplante Methode: Wir wollen 120 Teilnehmende mit Angststörungen rekrutieren, jeweils 40 mit generalisierter Angststörung, Panikstörung und Agoraphobie (mit und ohne komorbider Panikstörung), sowie 80 gesunde Teilnehmende, gematcht in Bezug auf Gender und Bildungsniveau. Es werden eine Ruhemessung, die Flanker-Aufgabe, die NPU-Aufgabe und eine Bildbetrachtungsaufgabe durchgeführt, während das EEG, der Schreckreflex und Hautleitwert aufgezeichnet werden. Für die datengetriebenen Analysen werden die Daten aus beiden Förderzeiträumen zusammengeführt, so dass insgesamt etwa 500 Teilnehmende erfasst werden, um Zusammenhänge zwischen Profilen/Subtypen und Angstdimensionen und -merkmalen zu untersuchen.Erwarteter Erkenntnisgewinn: Identifizierung von transdiagnostischen und/oder störungsspezifischen psychopathologischen Mechanismen, die für Angststörungen relevant sind. Ein besseres mechanistisches Verständnis hat das Potenzial dazu beizutragen, bestehende Interventionen und Präventionsmaßnahmen weiterzuentwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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