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Was ist das Gesunde an einem gesunden Lebensstil: Der Einfluss der Ernährungsgewohnheiten auf das subjektive Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391053377
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Stressbedingte Erkrankungen und Stoffwechselstörungen nehmen weltweit zu und haben schwerwiegende Folgen für den Einzelnen und die Belastung der Gesundheitssysteme. Studien deuten darauf hin, dass eine vegetarische Ernährung vor Stoffwechselerkrankungen und entzündlichen Prozessen schützen kann. Ob auch das neuroendokrine System durch diese Form der Ernährung beeinflusst wird, ist weitgehend unklar. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen einer zweimonatigen ovo-lacto-vegetarischen Ernährung auf die Stimmung, das subjektive Stressempfinden, die psychische Gesundheit, den Glukosestoffwechsel und die biologische Stressreaktion bei gesunden Männern zu untersuchen. Die Studie verwendete ein randomisiertes, kontrolliertes Studiendesign, um die Auswirkungen einer zweimonatigen ovo-lacto-vegetarischen Ernährung auf die oben genannten gesundheitlichen Parameter zu untersuchen. Zur Erfassung und Messung kamen verschiedene Methoden zum Einsatz, darunter Fragebögen, Labortests (oraler Glukosetoleranztest, psychosozialer Stresstest) und elektronische Tagebücher. Zweiundneunzig Männer, die sich omnivor ernährten, wurden nach dem Zufallsprinzip entweder der Interventionsgruppe (zweimonatige ovo-lacto-vegetarische Diät) oder der Kontrollgruppe (Beibehaltung der Ernährungsgewohnheiten) zugeteilt. Einige Probanden schieden aus, so dass schließlich 62 Probanden (n=37 Interventionsgruppe, n=25 Kontrollgruppe) alle Untersuchungsschritte durchliefen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Diät zu einer moderaten Verbesserung des Wohlbefindens führte, aber keinen Einfluss auf emotionale Symptome (Depressivität, Angst, Stress) hatte. Die Lebenszufriedenheit sank in beiden Gruppen. Die Daten aus dem elektronischen Tagebuch zeigten keinen signifikanten Effekt auf das anfängliche oder spätere Wohlbefinden im Verlauf der Intervention und in den vier Wochen nach der Rückkehr zu den normalen Ernährungsgewohnheiten. Die Diät hatte außerdem keine signifikanten Auswirkungen auf den Glukosestoffwechsel, neuroendokrine oder entzündliche Stressreaktionen bei den untersuchten Männern. Es lässt sich schlussfolgern, dass der kurzfristige Verzicht auf Fleisch und Fisch die (neuro)endokrinen und immunologischen Funktionen bei gesunden Männern nicht beeinflusst. Aus gesundheits- und ernährungswissenschaftlicher Sicht ist das Ergebnis der Studie vielversprechend: Die kurzfristige Ernährungsumstellung hatte keine oder nur vernachlässigbare Auswirkungen auf die subjektive Stimmung und das Stresserleben, zwei wichtige Faktoren, die die Motivation und die Hindernisse für die Einführung und Beibehaltung von Lebensstiländerungen beeinflussen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Effects of a two-month vegetarian diet intervention on (neuro-) endocrine functioning in men. 37th Annual Conference of the European Health Psychology Society, Sep 4-8, Bremen, Germany
    Strahler, J.
 
 

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